Die GMK fordert ein MediaEducationLAB

Bereits vor der besonderen Situation durch das Corona-Virus, in der die Menschen versuchen, ihre Lebenswirklichkeit digital zu organisieren, war deutlich, dass ein Leben ohne digitale Medien nicht mehr vorstellbar ist. Doch wie können digitale Technologien sinnstiftend, produktiv und langlebig genutzt und eingesetzt werden? Wie kann Präsenzunterricht in Windeseile auf Blended-Learning und Online-Lehre umgestellt werden, so dass sich alle Beteiligten damit auskennen und wohlfühlen? Was ermöglichen, was verändern smarte Geräte in einer vernetzten Welt? Wie können Bildungseinrichtungen sowie die offene Kinder- und Jugendarbeit Tools auf ihre Handhabbarkeit und auf Datenschutz mithilfe standardisierter Qualitätskriterien prüfen? Wie kann Homeoffice so gestaltet werden, dass jede*r mitgenommen werden kann, ohne dass neue Stressszenarien entstehen?

Diese besondere Situation zeigt uns noch einmal mehr auf, wie bedeutsam es ist,

  1. dass ALLE Menschen mit den neuen Technologien mitgenommen werden.
  2. dass nur ein partizipatives, solidarisches Miteinander zielführend sein kann, in dem Expert*innen aus den unterschiedlichen Richtungen kommend (Medienpädagogik, digitale Produktentwicklung für die Bildung, Beratung in der Medienbildungswirtschaft, gesellschaftspolitische Bildungsverantwortlichkeit etc.) gemeinsam Ideen für die Zukunft entwickeln.
  3. dass Wissensbestände und Medienkompetenzförderung nur im aktiven und kritischen Austausch mit Mediennutzenden und -interessierten weiterentwickelt und aufgebaut werden können.

Eine mit digitalen Technologien durchwobene Lebenswirklichkeit, welche vor allem durch einzelne, finanzstarke Konzerne gestaltet wird, kann nicht einer Zukunft entsprechen, in der alle Menschen die gleichen Zugangs-, Bildungs- und Entwicklungschancen haben. Hierzu braucht es eine klare Verankerung einer kooperativen und reflexiven, an sozialen und ethischen Maßstäben orientierten Medienbildung, die es schafft, „alle Menschen aktiv an der Weltkonstruktion teilnehmen (Dieter Baacke)“ zu lassen.

Ein Initiativkreis der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) arbeitet bereits seit geraumer Zeit an einem Konzept für ein MediaLAB for Education, Development and Critical Thinking, welches die Medienbildung in Deutschland mit potenziellen Partner*innen voranbringen will. In einem Dreiklang aus Innovationszentrum für das Erproben neuer Technologien, Think Tank zur kollaborativen Ideenentwicklung und -erforschung sowie Akademie für eine zeitgemäße Weiterbildung und Professionalisierung wird zukünftigen Anforderungen Rechnung getragen. Der Initiativkreis des MediaLAB arbeitet mit möglichen Konsortialpartner*innen und in Kooperationen mit bereits bestehenden Institutionen, Initiativen und Organisationen im Bereich (digitale) Medienbildung zusammen. Allen ist gemein, dass sie einen Bedarf an neuen, abgestimmten Strukturen in Deutschland sehen, um grundsätzliche Diskussionen im Bereich Bildung und Medien zu führen und um neue Ideen in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zu sammeln, zu fördern und umzusetzen.

Um ein solches Vorhaben verwirklichen zu können, brauchen wir Unterstützung sowohl durch weitere Kooperationspartner*innen als auch durch tatkräftige Finanzgeber*innen, welche sich durch ein konzertiertes, gemeinsames Vorgehen für eine (digitale) Medienbildung in Deutschland einsetzen.

Für den Initiativkreis: Sabine Eder, Prof. Dr. Dorothee M. Meister, Dr. Martina Schuegraf

Kontakt:
Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK)
Tel.: 0521/67788
E-Mail: gmk@medienpaed.de

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„Die GMK fordert ein MediaEducationLAB“ als PDF

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