09:00 Uhr Vortrag „Fakt oder Fake? – Maßnahmen gegen Desinformation aus dem Blickfeld der Landesmedienanstalten: Medienaufsicht, Jugendmedienschutz und Medienkompetenz“
Freie und unabhängige Medien leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Funktionieren der Demokratie. Sie sind Vermittler und Hüter, indem sie das gesellschaftliche Zusammenleben beobachten, über diese Beobachtungen informieren, Diskurse anstoßen und Entwicklungen kritisch begleiten. Phänomene wie Fake News, Desinformation und Verschwörungstheorien in den Medien haben nicht zuletzt in Zeiten der Pandemie und des Krieges deutlich an Relevanz vor allem innerhalb sozialer Netzwerke gewonnen. Die Landesmedienanstalten beobachten hierbei Grenzverschiebungen, die höchst problematisch sind. Der Vortrag wird Einblicke in die Regulierungspraxis der Landesmedienanstalten gewähren und Projekte sowie Beratungsangebote zur Förderung der Informationskompetenz vorstellen.
- Jochen Fasco (Direktor Thüringer Landesmedienanstalt, Beauftragter für Medienkompetenz der Landesmedienanstalten)
09:45 Uhr Vortrag „Medienbildung und Medienpraxis für eine Gesellschaft der Vielen“
Dass die postmigrantische Gesellschaft in Deutschland soziale Realität ist, bedeutet nicht, dass diese staatlich, politisch und aus Sicht der Dominanzgesellschaft anerkannt wird. Vielfach sind es dann mediale Angebote, neue Formate und Erzählweisen, die einen Zugang zu Erfahrungen, Erinnerungen und einem migrantisch situierten Wissen als Grundlage für ein demokratisches Zusammenleben ermöglichen. Der Vortrag stellt Medienpraktiken für eine Gesellschaft der Vielen vor und zur Diskussion.
- Prof.in Dr.in Tanja Thomas (Eberhard Karls Universität Tübingen)
10:30 Uhr Zweite Workshopphase zu den Themengebieten Desinformation, Medienkritik, Partizipation und Netzpolitik
Desinformation
Desinformationen, Mediennutzung und Nachrichtenkompetenz – Wie können wir den Phänomenen begegnen?
In diesem Workshop geht es im Rahmen eines kurzen Forschungsüberblicks um unterschiedliche Arten der Desinformation. Unter Berücksichtigung der Mediennutzung gelangen wir zur großen Fragestellung: wie können wir das Interesse an relevanten Nachrichten wecken und unsere Gesellschaft dafür stark machen mit Informationen kompetent umzugehen. Aufbauend auf dem schulischen Bereich diskutieren wir über gesamtgesellschaftliche Ansätze.
- Sascha Hölig (Use The News)
- Uta Löhrer (Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit)
Medienkritik
Nie war es einfacher, informiert zu sein? Oder doch nicht? In diesem Workshop diskutieren wir, nach welchen Kriterien (Nachrichten-)Inhalte produziert und distribuiert werden.
So werfen Prof. Dr. Hektor Haarkötter und Anna Lena Meinheit von der Initiative Nachrichtenaufklärung e.V. gemeinsam einen Blick auf die Medienauswahl klassischer Medien und führen in das Thema des “Agenda Cutting” ein. Gemeint ist damit die bewusste De-Thematisierung von gesellschaftlich relevanten Geschichten & Diskursen.
Robert Behrendt von mediale pfade fokussiert mit dem Projekt DataSkop algorithmische Empfehlungssysteme und diskutiert die Rolle der Plattformen. Denn die Verwendung von Daten und die Funktionsweise der Algorithmen ist alles andere als transparent.
Der Workshop möchte diskutieren, wie sich ein medienkritischer Umgang mit Content- und Nachrichtenauswahlmechanismen aus der Perspektive der Medienpädagogik und der politischen Bildung fördern lässt?
- Robert Behrendt (mediale pfade)
- Prof. Dr. Hektor Haarkötter (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg)
- Anna Lena Meinheit (Redakteurin Westdeutscher Rundfunk)
- Moderation: Jessica Maron (Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz)
Partizipation
In diesem Workshop diskutieren wir darüber, wie Partizipation durch Projekte aus Medienpädagogik und politischer Bildung gefördert werden kann: Zum einen stellt „aula“ Demokratieförderung durch praktische Beteiligung in den Mittelpunkt und ist neben dem Einsatz in der Schule inzwischen auch in außerschulischen Kontexten aktiv. Zum anderen gibt es Einblicke in medienpädagogische Projekte wie „Isso!“, „RISE“ oder „bildmachen“, die zum Teil in der Extremismusprävention arbeiten und in denen aktive Medienarbeit zu kontroversen gesellschaftspolitischen Themen modellhaft umgesetzt wird.
- Fabian Wörz (JFF – Institut für Medienpädagogik)
- Georg Materna (JFF – Institut für Medienpädagogik)
- Lisa Wulf (aula)
- Moderation: Dr. Friederike von Gross (GMK) und Jonas Israel (Landeszentrale NRW)
Netzpolitik
Netzpolitik im Fokus von politischer Bildung und Medienpädagogik
In unserer digitalen Welt ist Netzpolitik vom ehemaligen Nerd-Thema zu einem zentralen politischen Handlungsfeld geworden, das zahllose Aspekte unseres alltäglichen Lebens betrifft. Fragen nach z.B. Kommunikationskontrolle, Datenschutz, Uploadfiltern oder Content-Moderation müssen auf politischer Ebene entschieden und im Kontext von Bildung und Pädagogik aufgegriffen, erläutert und hinterfragt werden. Wie sind die Perspektiven seitens der politischen Bildung und der Medienpädagogik auf dieses Handlungsfeld, wo gibt es übereinstimmende und wo unterschiedliche Handlungsansätze?
- Björn Friedrich (SIN – Studio im Netz)
- Maximillian Nominacher (Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit)
- Adrian Schilde (Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit)
- Moderation: Prof. Andreas Büsch (Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz) und Dr.in Katja Friedrich (Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit)
12:30 Uhr Mittagessen
13:30 Uhr Poster-, Video-, Diskussions-Sessions (Best Practice)
14:30 Uhr Abschluss
- Peter Stawowy (Journalist, Blogger, Dozent und Medienberater, Dresden) im Gespräch mit Sabine Eder (1. Vorsitzende der GMK) und Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung)
15:30 Uhr Ende der Veranstaltung