22. Forum Kommunikationskultur der GMK 2005

22. Forum Kommunikationskultur der GMK 2005

18. November 2005 - 20. November 2005
Ganztägig
Ravensberger Spinnerei - Ravensberger Park 1, Bielefeld

Migration, Globalisierung und Medien
Neue Konzepte für Pädagogik und Bildung

Migration, Globalisierung und Medien gehören zusammen. Moderne elektronische Kommunikation ist aktuelle Voraussetzung für Globalisierung, Migration ist eine Folge von Globalisierungsprozessen.

  • Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen für das Zusammenleben von Menschen in Deutschland, in Europa und in der Welt?
  • Wie können Pädagogik, Bildung und Kultur auf diese Prozesse einwirken?
  • Welche neuen Kompetenzen sind erforderlich, um moderne medialisierte Lebenswelten produktiv zu nutzen?

Fachvorträge und Workshops setzen sich mit interkultureller Medienbildung, globaler Kultur und Identität sowie Anforderungen an Bildung, Kultur und Pädagogik auseinander.

Fazit
„Bildung muss sich wieder lohnen in Deutschland.“ Das war das Resümee von Professor Dr. Dieter Wiedemann, wieder gewählter erster Vorsitzender der GMK in Bielefeld.

Mit Blick auf Migrantinnen und Migranten in Deutschland zeigt sich deutlich, dass sich viele von ihnen in aktuellen Bildungsmaßnahmen nur verwahrt fühlen und von manchen Bildungsangeboten keine verbesserte Chance zum Einstieg in unsere Gesellschaft erwarten. Dies zu verändern und den Dialog in unserer Gesellschaft zwischen den verschiedenen Kulturen zu fördern, dazu sind Medienbildung und Medienpädagogik Instrumente. In Praxis und Wissenschaft zeigt sich, dass medienpädagogische Projekte besonders geeignet sind, interkulturelle integrative Prozesse in Gang zu setzen.

Die beteiligten Experten waren sich darüber einig, dass das Konzept der Parallelgesellschaften die Entwicklung in unserer Gesellschaft nicht hinreichend beschreibt. Aktuelle Studien über Migrantinnen, Migranten in Deutschland und Europa zeigen, dass zwar zunehmend muttersprachliche Angebote aus dem jeweiligen Herkunftsland der Migrantinnen und Migranten genutzt werden, doch geht der Trend vor allem bei den jüngeren Migrantinnen und Migranten in Deutschland hin zu deutschen Medienangeboten. Dabei fügen sich sowohl globale als auch lokale Elemente zu neuen kulturellen Verbindungen zusammen:

Kulturelle Unterschiede sollten als Ressourcen genutzt werden, um modernen Gesellschaften neue Impulse zu geben. Medien spielen bei der Verzahnung unterschiedlicher Kulturen heute eine zentrale Rolle. Natürlich können sie aber nicht gesellschaftliche Defizite kompensieren, die politisch verursacht sind.

Deshalb: Neben einem Appell an die Politik, Integrationsprozesse durch Akzeptanz und Bildung in unserer Gesellschaft zu fördern, wiesen die Expertinnen und Experten der Tagung darauf hin, wie wichtig Medienbildung für die Befriedung unserer Gesellschaft intern und extern heute und zukünftig ist. Besonders Jugendliche müssen befähigt werden, sich an demokratischen Prozessen in unserer Gesellschaft zu beteiligen und ihre Qualifizierung für Jobs, die heute häufig Medienjobs sind, zu erhöhen. Medienbildung und Medienpädagogik können hier Wichtiges beitragen.