40. Forum Kommunikationskultur 2023
17. November 2023 - 19. November 2023
Ganztägig
Universität Bielefeld - Universitätsstraße 25, Bielefeld
Un|Sichtbarkeiten? Medienpädagogik, Intersektionalität und Teilhabe
17.-19. November in Präsenz in Bielefeld und 23. November online
Ob in sozialen oder klassischen Medien, ob in der politischen oder kulturellen Bildung: Meinungen und Bedarfe von benachteiligten und diskriminierten Personengruppen können schnell aus dem Fokus geraten und sich der Sichtbarkeit entziehen. Viele Menschen und ihre Interessen und Belange werden dann in der Gesellschaft kaum wahrgenommen. Solche Unsichtbarkeiten stellen aus demokratisch-partizipativer Perspektive eine Herausforderung dar, die Auswirkungen auf die medienpädagogische Arbeit hat. Akteur*innen der Medienpädagogik, Politik, Kultur und Bildung sind hier mitverantwortlich. Es gilt, Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene zu bilden und anzuregen, um Teilhabe, Empowerment und Sichtbarkeit aller in der digital geprägten Gesellschaft zu fördern. Wie das gelingen kann und wie eine diversitätssensible, intersektionale Medienpädagogik die Teilhabe- und Partizipationschancen im inklusiven Sinne ermöglicht, ist Thema der Tagung.
Das 40. Forum Kommunikationskultur stellt sich im Jubiläumsjahr in einer dreitägigen Präsenzveranstaltung und einem Online-Workshop-Angebot folgenden Fragen:
- Wo und vor allem wie werden soziale Ungleichheiten durch Technologien und Medien reproduziert oder geschaffen?
- Wo verstärken oder verhindern Medienhandeln und Angebote gleichberechtigte Zugänge?
- Wo liegen die Chancen zur Förderung von Teilhabe in, an und durch Medien?
- Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich für eine diversitätssensible Medienpädagogik im Kontext von Coding, Algorithmen und kreativen Zugängen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz?
- Wie können Partizipation, Teilhabe und Sichtbarkeit, z.B. von Mädchen, Frauen, LGBTIQ, PoC (People of Color) und Menschen mit Behinderung, durch Medienbildung erhöht werden?
- Welche medienpädagogischen Ansätze haben sich im Hinblick auf Feminismus, queere Medienarbeit, Demokratieförderung, Inklusion und Rassismuskritik bewährt und welche neuen Perspektiven lassen sich hier finden?
- Wie sichtbar ist die Medienpädagogik selbst im Kontext gesellschaftlicher und politischer Debatten rund um die „Digitale Bildung“?
- Wen erreicht Medienpädagogik mit ihren Kernzielen, wen eher nicht? Und mit welchen pädagogischen Strategien und Methoden lässt sich das verbessern?
Mit Beiträgen u.a. Hadija Haruna-Oelker, Dr. Çiğdem Bozdağ, Prof. Dr. Dan Verständig und Dr. Raik Rike Roth.
Das Forum Kommunikationskultur 2023 bietet in Diskussionen, Workshops und Fachvorträgen Raum für die Beantwortung dieser Fragestellungen und viele Möglichkeiten für einen Theorie-Praxis-Transfer.
Die Tagung wird von der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) veranstaltet. Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen, klicksafe, dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW, der Landesanstalt für Medien NRW und dem Deutschen Kinderhilfswerk.Unterstützt durch Gutes Aufwachsen mit Medien (GAmM). Die Präsenz-Veranstaltung findet in Kooperation mit der Universität Bielefeld statt. Die Stadt Bielefeld fördert den Netzwerkabend.
Durch die Teilnahme am 40. Forum Kommunikationskultur erkläre ich mich damit einverstanden, den Code of Conduct gelesen zu haben und mich daran zu halten.
Anmeldung für das Forum
Die Präsenz-Veranstaltung ist leider ausgebucht. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Das Forum 2023 findet vom 17. bis 19. November 2023 als Präsenzveranstaltung in der Universität Bielefeld statt. Das GMK-Forum bietet Raum für persönliche Begegnungen, zum Austausch, Kennenlernen und Netzwerken. Die Teilnahme ist kostenpflichtig und beinhaltet Verpflegung.
Teilnahmegebühr:
120,00 € (Normales Ticket)
80,00 € (GMK-Mitglieder)
55,00€ (Studierende, Auszubildene, Arbeitslose und Schwerbehinderte mit Begleitung)
Anmeldung zu den Präsenz-Workshops: Wählen Sie zuerst ihr Ticket aus. Anschließend haben Sie die Möglichkeit pro Zeitfenster einen Workshop auszuwählen. Klicken Sie anschließend auf „Meine Veranstaltungen”, um Ihre Anmeldung abzuschließen.
Zusätzlich zu den Präsenz-Workshops vom 17. bis 19. November finden flankierend am 23. November zwei Slots (14:00 -15:30 Uhr & 16:30 – 18:00 Uhr) mit fünf Online-Workshops statt. Die Teilnahme an den Online-Workshops ist kostenfrei. Wählen Sie pro Zeitfenster einen Workshop aus und klicken danach auf „Meine Veranstaltungen”, um Ihre Anmeldung abzuschließen. Die Links zu den Online-Workshop-Räumen werden automatisch mit der Anmeldebestätigung versendet. Bitte bewahren Sie diese Mail gut auf, es werden keine weiteren Erinnerungsmails versendet.
Teilnehmende haben zudem die Möglichkeit, kostenlos auch an der Dieter Baacke Preisverleihung am Freitagabend (17. November) in der Ravensberger Spinnerei ab 19:30 Uhr teilzunehmen. Eine zusätzliche Anmeldung zur Preisverleihung ist erforderlich!
Buchungen sind für diese Veranstaltung nicht mehr möglich.
Anmeldung zu den Abendveranstaltungen
Freitag, 17.11.2023
Der Dieter Baacke Preis wird in diesem Jahr in der Ravensberger Spinnerei, Ravensberger Park 1, 33607 Bielefeld verliehen.
Alle Teilnehmende vom Forum sind herzlich eingeladen, auch beim Dieter Baacke Preis dabei zu sein.
19:30 Empfang mit Imbiss
20:15 Dieter Baacke Preisverleihung
Mit dem Dieter Baacke Preis zeichnen die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beispielhafte Projekte der Bildungs-, Sozial- und Kulturarbeit aus.
Ziel ist, herausragende medienpädagogische Projekte und Methoden zu würdigen und bekannt zu machen, die Kindern, Jugendlichen und Familien einen kreativen, kritischen Umgang mit Medien vermitteln und ihre Medienkompetenz fördern.
Mehr Informationen finden Sie unter: https://dieter-baacke-preis.de/
Eine ANMELDUNG zur DIETER BAACKE PREISVERLEIHUNG ist erforderlich! Die Teilnahme ist kostenlos.
Samstag, 18.11.2023
Netzwerkabend
Eine Teilnahme am Netzwerkabend ist nur möglich, wenn Sie Besucher*in des 40. Forums Kommunikationskultur sind.
Der Netzwerkabend findet am 18.11.2023 von 19:00 – 23:30 Uhr in der Rudolf-Oetker-Halle (Lampingstraße 16, 33615 Bielefeld) statt.
Am Netzwerkabend zum 40. GMK-Forum Kommunikationskultur wollen wir gemeinsam speisen, tanzen und uns austauschen.
Das Kulturdezernat der Stadt Bielefeld hat uns dafür dankenswerterweise das Foyer der Oetkerhalle zur Verfügung gestellt und beteiligt sich an den Raumkosten.
DJ Anja wird uns auf dem Dancefloor mit Alternative 80ies, 90ies auf eine Zeitreise und sicher auch wieder ins 21. Jahrhundert mitnehmen.
Speisen wird es ab 19:00 Uhr geben, die Kosten für Getränke sind bitte selbst zu tragen. Es wird Stehtische und Loungemöglichkeiten geben.
Und im nächsten Jahr geht es mit dem Feiern weiter: da wird die GMK selbst 40 Jahre alt.
15:00 – 17:00 Uhr
Tagesmoderation:
- Şenol Keser, Moderator/ Freier Journalist, Sprecher GMK-Landesgruppe NRW
- Anja Pielsticker, Medienpädagogin
15:00 Uhr Begrüßungen (Raum: H1)
- Prof. Dr. Anna-Maria Kamin, Studiendekanin der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld
- Arne Busse, Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
- Sven Lehmann, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Videobotschaft)
- GMK-Vorsitzende
15:30 Uhr Lesung und Gespräch (Raum: H1)
Die Schönheit der Differenz – Miteinander anders denken
- Hadija Haruna-Oelker, Journalistin, Moderatorin und Autorin im Gespräch mit Şenol Keser
16:30 Uhr Kaffeepause (Raum: UniQ)
Hadija Haruna-Oelker liest im Gespräch mit Şenol Keser aus ihrem Werk: „Die Schönheit der Differenz – Miteinander anders denken“.
17:00 – 18:30 Uhr
17:00 Uhr Impuls 1 (Raum: H1)
Unsichtbarkeiten in den Medien in Beziehung auf Intersektionalität und Teilhabe
Dr. Çiğdem Bozdağ, University of Groningen und Universität Bremen
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Beschreibung:
Digitale Medien wurden einst mit großer Hoffnung hinsichtlich einer verbesserten Teilhabemöglichkeit für die Marginalisierte in der Gesellschaft betrachtet. Der Zugang zu herkömmlichen Medien ist für die Mehrheit der Bevölkerung begrenzt und trägt zur Schaffung hierarchischer Sichtbarkeitsstrukturen und zur Verbreitung verzerrter Darstellungen bestimmter sozialer Gruppen in den Medien bei. Ein Beispiel hierfür ist die Unterrepräsentation von Migrant:innen, die häufig entweder als Bedrohungen oder als Opfer dargestellt werden (e.g. Figenschou & Thorbjornsrud, 2015; Horsti, 2013). Mit der Verbreitung des Internets sanken jedoch die Barrieren für die Medienproduktion und die Teilnahme an öffentlichen Diskussionen. Dies führte zu der Annahme, dass dies auch gesellschaftlich Marginalisierten eine stärkere Stimme verleihen und eine gerechtere Teilhabe ermöglichen würde. Die Forschung zu digitalen Ungleichheiten zeigt jedoch ein differenzierteres Bild. Die strukturellen sozialen Ungleichheiten, die durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie Bildungsniveau, Alter, Geschlecht, sozioökonomischer Hintergrund und Ethnizität entstehen, werden auch im Internet reproduziert. Darüber hinaus haben sich neue Formen von digitalen Disparitäten entwickelt, die auf Unterschieden in digitalen Kompetenzen beruhen. Dieser Vortrag beleuchtet diese intersektionalen Ungleichheiten und untersucht, welche Rolle Medienbildung und Pädagogik heute spielen können, um sie zu verringern und jungen Menschen aller Hintergründe bessere Chancen auf Sichtbarkeit und Teilhabe in der digitalen Gesellschaft zu bieten.
Dr. Çiğdem Bozdağ: ist seit August 2019 Marie-Sklodowska-Curie Fellow an der Universität Bremen im Bereich Interkulturelle Bildung mit dem Projekt INCLUDED. Sie ist zudem Assistenzprofessorin für Medien und Journalismus an der Universität Groningen. Vorher war sie Assistenzprofessorin für Neue Medien an der Kadir Has Universität, Istanbul (2014-2019), und Mercator-IPC Fellow an der Sabanci Universität, Istanbul (2013-2014). Von 2008 bis 2013 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen und promovierte in Kommunikations- und Medienwissenschaft. Ihre Forschungsinteressen umfassen digitale Medien, digitale Ungleichheit, digitale Kompetenz, Medienbildung, Medien und Migration sowie inter- und transkulturelle Kommunikation.
17:45 Uhr Impuls 2 (Raum: H1)
Rassismuskritik und Bildung
Prof. Dr. Paul Mecheril, Universität Bielefeld
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Beschreibung:
Auch in Deutschland haben in den letzten Jahren antirassistischen Artikulationen öffentliche Debatten wirksam angestoßen. Diese Artikulationen können verstanden werden als durchaus zornige Forderung, die Auseinandersetzung mit der Alltäglichkeit von rassistischen Unterscheidungssystemen in Angriff zu nehmen und eine Art dominanzkulturelle Ignoranz zu überwinden. Daran schließt Rassismuskritik an. Im Zuge dieser Kritik geht es darum, die Wirksamkeit rassistischer Handlungs-, Empfindungs- und Deutungsweisen empirisch zu erkennen und gesellschaftsanalytisch zu reflektieren.
Weil die Weigerung, Rassismus (etwa bei der Polizei, der Wohnungs- und Stellenvergabe, in Bildungsinstitutionen) zu thematisieren, rassistische Routinen stabilisiert, beginnt Rassismuskritik mit dem Sprechen über Rassismus. Was dies heißt und welchen Beitrag Rassismuskritik zur Analyse gesellschaftlicher Gegenwart leisten kann, soll im Vortrag so zur Diskussion gestellt werden, dass die Frage zum Thema wird, was es wohl hieße, in der programmatisch postrassistischen und der Idee der Demokratie verpflichteten Migrationsgesellschaft gebildet zu sein.
Prof. Dr. Paul Mecheril: ist Universitätsprofessor für Erziehungswissenschaft mit dem
Schwerpunkt Migration an der Universität Bielefeld. Er promovierte in Psychologie mit einer Arbeit
über das sprachliche Geschehen in Psychotherapiegesprächen, die Habilitation in
Erziehungswissenschaft widmete sich dem Phänomen der (Mehrfach)Zugehörigkeiten in der
Migrationsgesellschaft. Er beschäftigt sich unter anderem mit methodologischen und
methodischen Fragen interpretativer (Forschungs-)Praxis, Pädagogischer Professionalität,
migrationsgesellschaftlichen Zugehörigkeitsordnungen, Macht und Bildung.
19:30 – 23:00 Uhr
Der Dieter Baacke Preis wird in diesem Jahr in der Ravensberger Spinnerei, Ravensberger Park 1, 33607 Bielefeld verliehen.
Alle Teilnehmende vom Forum sind herzlich eingeladen, auch beim Dieter Baacke Preis dabei zu sein.
19:30 Empfang mit Imbiss
20:15 Dieter Baacke Preisverleihung
Mit dem Dieter Baacke Preis zeichnen die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beispielhafte Projekte der Bildungs-, Sozial- und Kulturarbeit aus.
Ziel ist, herausragende medienpädagogische Projekte und Methoden zu würdigen und bekannt zu machen, die Kindern, Jugendlichen und Familien einen kreativen, kritischen Umgang mit Medien vermitteln und ihre Medienkompetenz fördern.
Mehr Informationen finden Sie unter: https://dieter-baacke-preis.de/
- 19:30 Uhr Imbissempfang Dieter Baacke Preis
- 20:15 Uhr Preisverleihung
10:00 – 11:00 Uhr
Tagesmoderation:
- Şenol Keser, Moderator/ Freier Journalist, Sprecher GMK-Landesgruppe NRW
10:00 Pecha Kucha-Vorträge (Raum: H1)
Vielfalt, Teilhabe und Netzpolitik. Un|Sichtbarkeit und Medienpädagogik
1. Pixels of Empowerment: Wie Feminismus Spiele vielfältiger macht
Renate Hillen, Feministische Medienpädagogin
2. Hier gibt es nichts zu sehen! Selbstbestimmte (Un)Sichtbarkeit
Fleur Vogel, Bildungsreferentin LAG Kunst und Medien
3. Ich sehe, was du nicht siehst – (Netz-) Politische Bildung
Markus Gerstmann, Medienpädagoge, ServiceBureau Jugendinformation
- 10:45 Uhr Kaffeepause (Raum: UniQ)
„Pixels of Empowerment: Wie Feminismus Spiele vielfältiger macht“ (Renate Hillen)
Es wird anhand von positiven Beispielen gezeigt, wie eine adäquate, diverse Darstellung von Charakteren in Mainstream-Spielen funktionieren kann. Wir schauen uns an, was intersektionaler Feminismus damit zu tun hat, warum es so wichtig ist und vor allem, dass es Spaß machen kann!
Renate Hillen ist Co-Sprecherin für die Fachgruppe Games der GMK – Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. Sie ist auch Diplom-Pädagogin, Medienpädagogin, Schwarze Deutsche, Nerd, Queer-Feministin und eine leidenschaftliche Gamerin.
Hier gibt es nichts zu sehen! Selbstbestimmte (Un)Sichtbarkeit (Fleur Vogel)
„Sichtbar sein“ ist nicht gleichbedeutend mit „sich zeigen“ – und wer bestimmt eigentlich, wer wen wie zu sehen bekommt? Gemeinsam unternehmen wir eine kleine Reise durch diverse jugendliche Selbst|Bilderwelten. Dabei reflektieren wir, wie kreative Medienarbeit gelingen kann, die mehr als eine Perspektive in den Blick nimmt.
Fleur Vogel ist geschäftsführende Bildungsreferentin der Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien NRW e.V. und unterstützt Jugendhilfeeinrichtungen in ganz NRW bei der Konzeption, Durchführung und Dokumentation von Projekten der Kulturellen Bildung.
„Ich sehe, was du nicht siehst – (Netz-)Politische Bildung“ (Markus Gerstmann)
In der Kürze des Formats werden Schlaglichter auf netzpolitische Themen geworfen, die digitale und ethische Herausforderungen sichtbar machen. Dabei wird auch die Frage des in den Fokus-Stellens, der Anonymisierung und des Vergessens aufgeworfen. Ohne direkte Antworten geben zu können, möchte dieser Pecha Kucha Vortrag den medienpädagogischen Diskurs intensivieren.
Markus Gerstmann: Medienpädagoge beim ServiceBureau Jugendinformation; interessiert sich in seiner Arbeitszeit für jugendliches Medienhandeln; analysiert und entwickelt Workshopkonzepte für Schüler*innen, Fachkräfte und Eltern zur Medienkompetenz und schreibt Artikel darüber.
11:00 – 12:30 Uhr
Workshops
GMK-Fachgruppe Netzpolitik
Beschreibung:
In dem Workshop will die Fachgruppe Netzpolitik die Möglichkeit bieten sich mit den verschiedenen Facetten von (Un-) Sichtbarkeiten auseinanderzusetzen. Im Fokus steht dabei das Finden bzw. nicht finden von Personen, die (un-)sichtbare Teilhabe an Gruppen, gesellschaftlichen/ politischen Diskussionen sowie der Artikulation und Durchsetzung von Interessen
Sichtbarkeit bedeutet: gefunden werden, gesehen werden, sich als jemanden darstellen, Teil einer Gruppe sein, sich abgrenzen sich mit kulturellen Mustern und Identifikationsangeboten auseinanderzusetzen, anders oder gleich zu sein, wahr oder ernstgenommen werden, berücksichtigt werden, seine Interessen artikulieren, einbringen und durchsetzen können. Unsichtbarkeit bedeutet: Vergessenwerden im Netz, Privatheit, Selbstbestimmung über das, was andere von uns wissen dürfen. Keine Spuren hinterlassen. Anonym bleiben. Privatheit ist konstitutiv für die Demokratie.
Welche Aufgaben hat die Medienpädagogik in diesem Zusammenhang? Nicht nur als pädagogische Praxis, sondern auch als Wissenschaft und Impulsgeberin für die Politik? Könnte man sagen, Medienpädagogik hat im vorliegenden Zusammenhang die Aufgabe, Menschen zu befähigen, sich selbstbestimmt sichtbar zu machen bzw. über ihre Sichtbarkeit selbst zu entscheiden, sie selbstbestimmt zu gestalten? Im Netz, in der digitalen und analogen Welt?
Medien verbinden Wirklichkeiten miteinander und schaffen Öffentlichkeit. Sie bestimmen mit, was sichtbar wird und was verborgen bleibt. Medienbildung soll dazu beitragen, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit (Privatheit) in einer Kultur der Digitalität souverän zu gestalten. Jochen Hettinger skizziert in seinem Impulsvortrag entsprechende Rahmenbedingung und Handlungsperspektiven für die Medienpädagogik.
Durchführende:
- Dr. Jochen Hettinger, Medienpädagoge und Sonderpädagoge
- Renate Hillen, Feministische Medienpädagogin
Moderation:
- Björn Friedrich, SIN Studio im Netz und Markus Gerstmann, ServiceBureau Jugendinformation
Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personenseite.
Workshop 02: Sichtbar gegen das Unsichtbare – Chancen und Grenzen der frühkindlichen Medienbildung für (mehr) Teilhabe und Partizipation in diversitätssensibler Perspektive (Raum: U2-200)
GMK-Fachgruppe Kita
Beschreibung:
Die Teilnehmenden setzen sich im Workshop intensiv mit den Themen „Heterogenität und Diversität“ sowie mit (Un-)Sichtbarkeiten in Bezug auf Medien(-erlebnissen) von Kindern auseinander. Nach einem kurzen theoretischen Input zum Begriff, bzw. zur Entstehung von und zum Umgang mit Heterogenität werden die Teilnehmenden mit verschiedenen Methoden (z.B. World-Café) aktiviert, sich über die Frage „Was gehört zu einem guten heterogenen Kita-Alltag und wie können Medien zum Erreichen der Zielperspektiven Teilhabe und Partizipation eingesetzt werden?“ auszutauschen, ihre Erfahrungen und Meinungen zu teilen und konkrete Ideen für die Praxis zu entwickeln. Themen aus der direkten Lebenswelt von Kindern, Eltern und Familien werden in einer „Galerie der Unsichtbarkeiten“ aufgegriffen, indem sich die Workshopgruppe zu unterschiedlichen Aussagen zu Medienkonsum und -erlebnissen austauscht und von eigenen Erfahrungen berichtet. Durch das Sichtbarmachen der Möglichkeiten der Medienpädagogik in der frühkindlichen Bildungsarbeit erarbeiten wir positive Wege, um den Problemen, die durch die Unsichtbarkeiten geschaffen werden, praktisch und lebensweltnah zu begegnen. Alle Ergebnisse werden im Nachgang zur Verfügung gestellt.
Durchführende:
- Selma Brand, die amsel
- Dr. Habib Güneşli, Universität Paderborn
Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.
Workshop 03: Daten denken, Diversität darstellen – Medienpädagogische Perspektiven auf den kreativen Umgang mit Daten (Raum: U2-107)
Beschreibung:
Der Workshop Daten denken, Diversität darstellen nimmt die datengetriebene Un|Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen zum Anlass, aus einer (medien-)pädagogischen Perspektive über Daten und Datenqualitäten zu sprechen. Der Zugang zum Workshopthema wird durch zwei kurze Impulse zum Wechselverhältnis von Un|Sichtbarkeiten und Daten eröffnet. Es wird zunächst das Paradoxon aufgezeigt, dass mit Daten einerseits Un|Sichtbarkeiten re-produziert werden, diesen jedoch andererseits das Potenzial innewohnt, jene Ungleichheiten sicht- und belegbar zu machen. Daran anschließend wird der Fokus auf komplexe Daten und Dateninfrastrukturen gelegt, indem Fragen nach Zugänglichkeit und Teilhabe bei der Datenproduktion und -klassifikation betrachtet werden: Wer produziert welche Daten? Wie verarbeiten komplexe algorithmische Systeme Daten und wie wird damit Diskriminierung und Re-Produktionen von Stereotypen vorangetrieben? Es geht uns darum, die in Daten und Dateninfrastrukturen eingeschriebenen, teils verborgenen Weltbilder sichtbar zu machen. Aufbauend darauf, werden im Verlauf des WS in aktiver Zusammenarbeit kreative Methoden im Umgang mit Daten vorgestellt, erprobt und abschließend in Hinblick auf die Anwendung in der diversitätssensiblen pädagogischen Praxis kritisch reflektiert und zur Diskussion gestellt.
Durchführende:
- Janne Stricker, Universität Bielefeld
- Juliane Ahlborn, Universität Bielefeld
Moderation:
- Jun. Prof. Dr. Lilli Riettiens, Universität Mainz
Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.
Workshop 04: Jugend (wieder) sichtbar machen! Welchen Beitrag leistet die außerschulische Medienpädagogik? (Raum: U2-229)
GMK-Fachgruppe Außerschulische Medienpädagogik
Beschreibung:
Das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Angeboten zur Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen scheint während der Coronajahre gewachsen zu sein, und gleichzeitig haben viele Einrichtungen nach der Pandemie mit niedrigen Teilnehmendenzahlen in Präsenzveranstaltungen zu kämpfen. Wie können Kinder und Jugendliche mit ihren Bedürfnissen erreicht werden? Welche Rolle spielt die Freiwilligkeit in der außerschulischen Medienpädagogik und wie ist diese in Bildungsangeboten z. B. in Kooperation mit Schule umsetzbar? Worin liegen die besonderen Potenziale der medienpädagogischen Arbeit mit jungen Menschen?
Der Workshop der Fachgruppe „Außerschulische Medienpädagogik“ gibt kurze Praxiseinblicke in unterschiedliche Settings der lebensweltnahen Kinder- und Jugendarbeit und setzt damit Impulse für einen Austausch über das Selbstverständnis der außerschulischen Medienpädagogik unter den Teilnehmenden. Ziel ist es, gemeinsam Ideen zu entwickeln, die außerschulische Medienpädagogik sichtbarer zu machen, um nicht nur Jugendliche zu erreichen, sondern auch ein Bewusstsein für die Notwendigkeit unserer Arbeit zu schaffen.
Durchführende:
- Maik Rauschke, AWO Kinder- und Jugendzentrum “Schiene”
- Paul Pienkny, CIA Spandau Medienkompetenzzentrum
- Felix Ramm, CIA Spandau Medienkompetenzzentrum
Moderation:
- Julia Behr, JFF Berlin und Isgard Walla, lmb Brandenburg
Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.
Workshop 05: Inklusives Making & Coding (Raum: U2-217)
GMK-Fachgruppe Inklusive Medienbildung
Beschreibung:
Wie bei SELFMADE Produkte entstehen – selbst erlebt und gemacht!
Oft sind es schon die kleinen Dinge des Alltags, die Menschen mit Behinderungen vor große Herausforderungen stellen. Dabei gehört es zu den Grundbedürfnissen des Menschen, ein möglichst selbständiges und unabhängiges Leben zu führen.
Der Grundgedanke des Dortmunder MakerSpaces „SELFMADE“ ist die exemplarische und partizipative Herstellung für die Teilhabe an Kommunikation, Alltag und Arbeitsleben im Büro für Unterstützte Kommunikation. Es gilt, die Herstellung individualisierter Hilfsmittel zu professionalisieren, die in dieser Form nicht von den Krankenkassen finanziert werden. SELFMADE greift dabei auf Erfahrungen mit der Entwicklung von Laboren und Zentren sozialer Innovation zurück. Grundlegend ist dabei ein nutzerorientierter Designansatz, um die zu gestaltenden Objekte von Menschen mit Behinderungen für Menschen mit Behinderungen herzustellen.
Das Projekt versteht sich als Beitrag zur Förderung der Inklusion von Personen, die noch erhebliche Schwierigkeiten haben, an der digitalen Welt zu partizipieren. Hierzu sucht das inklksuive Team nicht nach exklusiven Lösungen, sondern entwickelt Hilfsmittel, die mainstreamfähig und nutzbar für alle sein sollen. Zu Grunde liegt dabei die Desgin-Thinking Methode, um die zu gestaltenden Produkte in einem Prozess von Menschen mit Behinderungen für Menschen mit Behinderungen herzustellen.
Neben dem Selfmade Team stellt das Team von nimm!-dem Netzwerk Inklusion mit Medien aus NRW sich vor. Das Team hat Methoden für die Inklusive Jugendmedienarbeit entwickelt, die sie gern im Rahmen des Workshops vorstellt. Hier geht es unter anderem darum, einen leichten Einstieg in das Thema zu finden und Fach-Begriffe für alle verständlich zu machen. Die Publikation Dabei sein und mitreden! Coding und Making für alle, sowie Beiträge auf unserem Portal nimm!-Akademie unterstützen Fachkräfte der offenen Jugendarbeit beim inklusiven Coding und Making.
SELFMADE bringt als einer der wenigen inklusiven Makerspaces Personen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen und Hintergründen zusammen. Senioren, Menschen mit Behindeurngen und alle anderen Technikbegeisterten gewinnen dabei auf Augenhöhe Einblicke in die Lebenswelten der jeweils anderen, die auch durch die entwickelten Produkte sichtbar werden.
Durchführende:
- Henning Scholz, AWO
- Leonie Buschoff, AWO
- Elisabeth Hermanns, PIKSL Labor
- Helen Rademakers, PIKSL Labor
- Dr. Nadja Zaynel, PIKSL Labor
- Matthias Kapuvari, AWO
- Lidia Flocke, LAGLM
- Dr. Christine Ketzer, LAGLM
Moderation:
- Prof. Dr. Ingo Bosse, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich
Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.
Workshop 06: Medienpädagogik für alle?! Sensibilisierung für queere Perspektiven und professionelle Haltungsentwicklung (Raum: U2-240)
GMK-Fachgruppe Medien und Geschlechterverhältnisse
Beschreibung:
Allen ist klar: (Medien-)Pädagogische Arbeit ist für alle da bzw. muss jede:n erreichen! Und das ohne Benachteiligungen und Vorurteile jeder Art. Doch wie gelingt das? Wie können / sollten medienpädagogische Fachkräfte Geschlechtervielfalt in ihrer Arbeit berücksichtigen? Wie können sie eine andere Perspektive einnehmen, also auch mögliche eigene Vorurteile und damit einhergehende Diskriminierungen erkennen? Der Workshop will diesen Fragen auf den Grund gehen und ganz praktisch erarbeiten, wie eine moderne medienpädagogische Arbeit aussieht, die die diskriminierungssensibel ist und jede:n teilhaben lässt.
Durchführende:
- Stefan Hintersdorf, Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW
- Lena Morgenstern, Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW
- Nicola Tofaute, FUMA Fachstelle Gender und Diversität NRW
Moderation:
- Denise Gühnemann, games.nrw
Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.
Workshop 07: Gegen Hass im Netz: Ansätze für die politische Medienbildung (Raum: U2-223)
Kompetenznetzwerk Gegen Hass im Netz (GMK)
Beschreibung:
Das Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz (KPN) ist ein Zusammenschluss aus fünf etablierten Organisationen, die sich gegen Hassrede und Gewalt im digitalen Raum engagieren und mit ihrer Expertise eine zentrale Anlaufstelle für Hilfesuchende und Interessierte bilden. Gemeinsam engagieren wir uns für einen respektvollen Umgang im Netz, in dem Hass keine Chance hat.
Im Workshop stellen sich jugendschutz.net und die GMK als zwei der fünf Organisationen des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz (KPN) vor.
Das GMK-Projekt gegen Hass im Netz präsentiert erste Ergebnisse der Bedarfserhebung unter pädagogischen Fachkräften. jugendschutz.net stellt das Teilprojekt MAIA vor, in dem eine Sammlung von Kurzanalysen zu extremistischen, verhetzenden und ähnlichen jugendschutzrelevanten Online-Inhalten erarbeitet wird. Neben der Einordnung dieser Inhalte liegt der Fokus auf formal-ästhetischen Aspekten, die für die Beeinflussung des Publikums relevant sind.
Im zweiten und praxisorientierten Teil des Workshops werden gemeinsam mit den Teilnehmenden Beispiele analysiert und diskutiert, inwiefern die Analysen im Kontext der (medien)pädagogischen Praxis genutzt werden können. Es werden Methoden sowie praxisnahe Einsatzmöglichkeiten für und in der Arbeit gegen Hass im Netz gezeigt und getestet.
Durchführende:
- Sebastian Schneider, jugendschutz.net, gHiN
Moderation:
- Heiko Wolf und Carolin Rössler, GMK im Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz
Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.
12:45 – 14:00 Uhr
Folgende Ausstellungs- und Mitmachangebote finden im Rahmen des „Markt der Möglichkeiten“ statt:
- KBoM – Keine Bildung ohne Medien (Stand)
- Klicksafe (Stand)
- GAmM (Stand)
- DigitalcheckNRW (Stand)
- Kopaed (Stand)
- GMK-M-Team (Mitmachangebot)
- Wir haben verschiedenen Aufgaben aus dem Multiplayer Onlinespiel „Among Us“ ins reale Leben geholt. Mit Hilfe von Scratch-Programmierungen, Makey Makeys, dem Bauen einfacher Stromkreise oder ganz schlicht analog sind verschiedene Stationen entstanden, an denen ihr die die Aufgaben der Crew-Mitglieder oder die Sabotagen der Imposter „in echt“ ausprobieren könnt.
- AG 9 Medienpädagogik, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld
- Wegweisend. Einblick in das Arbeiten mit Ozobots.
- Können Prozesse der unsichtbaren Automatisierung sichtbar gemacht werden? Die Antwort ist „ja!“ und das sogar schon im Kindesalter – Mit Hilfe der kleinen Miniroboter können algorithmische Prozesse spielerisch erfahrbar gemacht werden. Jeder Mensch wird hier zum Programmierenden. Das Projekt „Roboter in der Schule“ zeigt Einblicke in mögliche medienpädagogische Konzepte. An dem Stand wird ebenfalls ein Ausprobieren der Ozobots möglich sein.
AG 9 Medienpädagogik, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld
- Was du nicht sagst?! Über non-verbale Erklärungen zwischen Maschine und Mensch
- Wie können Menschen Entscheidungen von Maschinen nachvollziehen? Was sagen die algorithmischen Ansätze aus? Wie kann künstliche Intelligenz (KI) begreifbar werden? Diesen Fragen geht der Sonderforschungsbereich/Transregio „Constructing Explainability“ nach. Das Projekt B05 beschäftigt sich dabei explizit mit non-verbalen Erklärungen zwischen Maschine und Mensch. In Kontakt mit Menschen lernt der Roboter eine Tätigkeit, beispielsweise eine Bewegung. Dabei können Missverständnisse auftreten, denn Anwender*innen wissen häufig nicht, wie sich ein Roboter Fähigkeiten aneignet – ist die Blickrichtung des Roboters entscheidend oder sind es andere Faktoren, die das maschinelle Lernen beeinflussen?
- Auf dem Forum wird es einen Aufbau geben. Interessierte Teilnehmende des Forums haben zudem die Möglichkeit, am Samstag an einer Interaktionsstudie, die in Kooperation mit der AG9 Medienpädagogik durchgeführt wird, teilzunehmen. Eine Voranmeldung hierfür ist nötig, da die Kapazitäten begrenzt sind. Die Anmeldung kann am Freitag am Stand zum Projekt sowie digital erfolgen.
14:00 – 15:30 Uhr
Workshops
Beschreibung:
Aus der Forschungsliteratur zu selbstlernenden Systemen wissen wir, dass diverse KI-basierte Systeme oftmals Bias (re-)produzieren und somit Ungleichheit und Exklusion verstärken (Tulodziecki 2020). Lopez (2021) beschreibt, wie bestimmte Gruppen aufgrund eines ‚ racial bias‘ unsichtbar, übermäßig sichtbar oder verzerrt abgebildet werden. Gleichzeitig werden gesellschaftliche Bias und Stereotype (re-)produziert, indem strukturelle Ungleichheiten, die in der Gesellschaft vorherrschen, von Algorithmen und künstlicher Intelligenz (KI) abgebildet, betont und verstärkt werden. Studien zeigen, dass die Nutzer*innen oft die algorithmische Kuratierung diverser KI-getriebenen Dienste nicht wahrnehmen, bzw. nicht als problematisch und diskriminierend einschätzen (MeMo:Ki 2021; Overdiek & Petersen, 2022). Für ein selbstbestimmtes (souveränes) Leben mit digitalen Medien ist jedoch ein informierter, reflektierter, kritischer – kompetenter – Umgang mit KI notwendig (Digitales Deutschland 2021). Dies trifft insbesondere für Gruppen zu, die von (digitaler) Ungleichheit besonders geprägt sind, wie beispielsweise Migrant*innen, Frauen oder Menschen im hohen Lebensalter (Neag et al., 2022; Gruber & Hargittai 2023).
Das Ziel des Workshops ist im Dialog mit Akteuren der Wissenschaft, aktivistischer Netzwerke und Medienpraxis Herangehensweisen zu erarbeiten, wie algorithmenvermittelte Diskriminierung, bzw. Diskriminierung durch KI-Systeme im Alltag erkennbar gemacht werden kann und wie digitaler Ungleichheit ausgesetzte Gruppen dafür sensibilisiert und zum kompetenten Umgang ermächtigt werden können.
Der Workshop startet mit einem kurzen wissenschaftlichen Input über aktuelle Studien zur algorithmischen Diskriminierung und gesellschaftlichen Wahrnehmung der Diskriminierung durch KI-Systeme. Der Einstieg liefert eine Ausgangsbasis der problemzentrierten Gruppenarbeit, bei der Anstöße für die Förderung des kompetenten Umgangs mit KI erarbeitet werden.
Dr. Anne Mollen berichte aus Ihrer Forschung und politischen Arbeit bei AlgorithmWatch und an der Universität Münster im Bereich Automatisierung und Algorithmen. Der Kurzimpuls skizziert, die Ursachen von algorithmenbasierter Diskriminierung, warum diese oft unerkannt bleibt und welche Schutzmaßnahmen es gibt. Es wird um die Frage gehen, welche Rolle die Zivilgesellschaft spielen kann, um Menschen für algorithmenbasierte Diskriminierung zu sensibilisieren, an welchen Stellen im Prozess der Automatisierung Handlungsbedarf besteht, um algorithmenbasierte Diskriminierung zu verhindern, und welche Perspektiven dies für medienpädagogische Arbeit eröffnet?
Durchführende:
- Dr. Anne Mollen, WWU Münster, AlgorithmWatch
- Maximilian Schober, JFF München
Moderation:
- Moderiert wird die Veranstaltung durch Dr. Laura Sūna und Univ.-Prof. Dr. phil. Dagmar Hoffmann. Gemeinsam mit den Teilnehmenden des Workshops wird anhand interaktiver Beteiligungsformate das Thema Diskriminierung durch Algorithmen verhandelt und Förderbedarfe für Politik, Zivilgesellschaft sowie Anregungen für medienpädagogische Arbeit erarbeitet.
Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.
Workshop 09: play4 your rights – Die App und das Kartenspiel für die spielerische Entwicklung von Strategien gegen Sexismus und Diskriminierung im Netz (Raum: U2-223)
GMK-Fachgruppe Games
Beschreibung:
Im Rahmen des europäischen Gemeinschaftsprojekts „Play for Your Rights! – Innovative Medienbildungsstrategien gegen Sexismus und Diskriminierung“ wurden ein Kartenspiel und ein Urban-Game entwickelt, die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen, spielerisch Strategien zu entwickeln, sexistischer Hassrede sowie geschlechtsbasierten Stereotypen und Diskriminierung in sozialen Medien und im täglichen Leben entgegentreten zu können.
Das Projekt nutzte Gamification Strategien, die sich an Schüler*innen im Teenager-Alter richteten, um ihnen sexistische Hassreden erfahrbar zu machen und positive Lösungen sowie strategische Reaktionen auf diese Hassreden zu finden. Das Kartenspiel regte sie dazu an, Empathie zu entwickeln und eine positive Einstellung zu den verschiedenen geschlechtlichen Rollen zu finden. Das Spiel schafft einen sicheren Raum, in dem junge Menschen mit Spaß partizipieren. Viele Teile des Spiels sind mit der Gefühls- und Beziehungswelt verbunden und ermöglichen, in einem geschützten Rahmen über wichtige Themen diskutieren zu können. Parallel zum Kartenspiel wurde die App Play4 als digitales Urban Game entwickelt. Sie eröffnet neue Möglichkeiten zur Reflexion, indem sie Nutzer*innen in der Online-Welt (z. B. über Instagram oder WhatsApp) in „Angriffssituationen” versetzt.
Im Workshop werden die Spiele vorgestellt und gemeinsam ausprobiert, mit welchen einfachen Mitteln sich die sensiblen Inhalte erarbeiten lassen und wie man die Spiele in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gut einsetzen kann.
Durchführende:
- Daniel Zils, medien+bildung.com gGmbH
- Katja Batzler, medien+bildung.com gGmbH
Moderation:
- Dirk Poerschke, LVR-Zentrum für Medien und Bildung
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Workshop 10: Diskriminierungskritische Medienpädagogik – Empowerment und Powersharing für marginalisierte Kinder und Jugendliche (Raum: U2-107)
Beschreibung:
Medienpädagogik braucht einen stärkeren rassismuskritischen Blick! Dies wird deutlich wenn Studien, wie z.B. die JIM-Studie, eine Grundlage für medienpädagogische Arbeit, bei bestimmten Gruppen nur wenig Aussagekraft hat. So liegt bspw. der Wert an berichteten Diskriminierungserfahrungen in Sozialen Netzwerken weit unter jenem, den pädagogische Fachkräfte eines Zentrums für Mädchen* of Colour berichtet haben. Auf solche und weitere „Unsichtbarkeiten“ gilt es hinzuweisen und so zu einem individuellen und kollektiven Reflexionsprozess unter den medienpädagogischen Fachkräften anzuregen.
Der Workshop wagt die These, dass der überwiegende Teil der medienpädagogische Fachkräfte ein privilegiertes Verständnis von Medienpädagogik hat. Grundlage dieser These sind die gemachten Erfahrungen der Referentin bei einem Medienworkshop mit BIPoC (Black Indigenous People of Colour) Mädchen*.
Die Teilnehmenden setzen sich mit der These auseinander, indem sie zunächst eingeladen werden, sich selbst und ihre Position in der Gesellschaft zu reflektieren und sich zu fragen, mit welchen Erwartungen an die Zielgruppen sie medienpädagogische Angebote planen.
Aus dem Wissen um das individuelle und berufliche Mindset der Wahrnehmung und Zuschreibung von Menschen und Menschengruppen wird die eigene medienpädagogische Praxis auf den Prüfstand gestellt. Bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die in ihrem Alltag Mehrfachdiskriminierung erfahren und beispielsweise Sexismus, Klassismus, Rassismus und Ableismus ausgesetzt sind, ist die Einstellung und Herangehensweise der verantwortlichen Fachkraft besonders wichtig, um weitere Verletzungen zu vermeiden. Am Ende nehmen die Teilnehmenden einen kollektiv erlebten Erkenntnisprozess mit und Ideen für strukturelle Handlungsmöglichkeiten, Verantwortung für Diskriminierungserfahrungen (insbesondere Rassismus, Sexismus und Klassismus) in ihrem medienpädagogischen Wirkungsbereich zu übernehmen.
Durchführende:
- Rebecca Wienhold, Familienzentrum Lichtenrade | Mediennetz Lichtenrade
Moderation:
- Caroline Walke, Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“
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Workshop 11: Chancen und Hemmnisse digitaler Familienbildung für Frauen of Color (Raum: U2-240)
Beschreibung:
Die Corona Situation hat der Familienbildung zu einem digitalen Schub verholfen. Viele digitale Angebote sind entstanden und bestehen heute noch weiter. Traditionelle Familienbildung hatte bisher Schwierigkeiten einen Zugang zu Frauen of Color (FoC) zu finden. Digitale Angebote könnten daher eine Chance sein, diese Zielgruppe zu erreichen.
Nach einer theoretischen Themeneinführung und der Vorstellung von Praxiserfahrungen, die im Bildungs- und Familienzentrum Vielinbusch zu digitaler Familienbildung mit FoC als Zielgruppe gemacht wurden, diskutieren wir im Workshop Strategien zur Überwindung von Herausforderungen, um eine lebensweltorientierte digitale Familienbildung zu ermöglichen.
Der Workshop ist praxisorientiert und bezieht sich auf theoretische Erkenntnisse der Familienbildung, Lebensweltorientierung und dem vorurteilsbewussten Ansatz.
Durchführende:
- Mona Kheir El Din, TH Köln Familienbildung und freie Medienpädagogin
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Workshop 12: Forschungsethische Herausforderungen in der Medienforschung (Raum: U2-200)
GMK-Fachgruppe Qualitative Medienforschung
Beschreibung:
Wie können Forscher*innen ethische Aspekte in der Datenerhebung und -verarbeitung gewährleisten? Wie kann Intersektionalität in der Analyse von Medieninhalten und -praktiken berücksichtigt werden? Und welche Methoden ermöglichen eine inklusive Teilhabe?
Der Workshop „Forschungsethische Probleme in der Medienforschung“ behandelt Herausforderungen ethischer Medienforschung. Es geht mitunter um Fragen der Privatsphäre und des Datenschutzes sowie um den Umgang mit sensiblen Inhalten und Gruppen.
Aktuelle Fragestellungen, die im Workshop behandelt werden:
- Wie können Forscher*innen ethische Aspekte in der Datenerhebung und -verarbeitung in Sozialen Medien gewährleisten, insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Privatsphäre der Teilnehmenden?
- Wie können Forschende die Intersektionalität in der Analyse von Medieninhalten und -praktiken berücksichtigen, um die vielfältigen Erfahrungen heterogener Gruppen zu verstehen?
- Welche Methoden und Ansätze ermöglichen eine inklusive Teilhabe von unterschiedlichen Stimmen und Perspektiven in der Medienforschung, um repräsentative Ergebnisse zu erzielen?
- Wie kann die Medienforschung dazu beitragen, die Teilhabe von marginalisierten Gruppen in der Gesellschaft zu fördern und Chancengleichheit zu gewährleisten?
Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmer*innen ein Verständnis für die ethischen Herausforderungen in der Medienforschung zu vermitteln und sie dabei zu unterstützen, ethisch verantwortungsvolle Forschungs-praktiken zu entwickeln.
Durchführende:
- Dr. Thomas Rakebrand, Universität Leipzig
Moderation:
- Prof. Dr. Sonja Ganguin, Universität Leipzig und Prof. Dr. Thomas Knaus, PH Ludwigsburg | FTzM
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Workshop 13: Digital teilhaben – Klassismus und frühkindliche Medienbildung (Raum: U2-229)
DKHW (Deutsches Kinderhilfswerk)
Beschreibung:
Jedes 5. Kind in Deutschland ist von Armut betroffen. Infolge von Inflation, steigenden Energiepreisen und den Nachwirkungen der Corona-Pandemie ist eine weitere Verschärfung der Lage zu erwarten. Armut in Familien wirkt sich auch auf Bildungsgerechtigkeit aus und betrifft dabei unter anderem auch die digitalen Bildungs- und Teilhabechancen der Jüngsten. Dabei spielen nicht nur Ungleichheiten bezüglich des Zugangs und der Ausstattung mit digitalen Medien eine Rolle, sondern auch Ungleichheiten, die sich in der Praxis der Mediennutzung und -erziehung manifestieren und bereits im frühkindlichen Lebensalter wirken.
Im Workshop wollen wir zunächst über Klassismus und Kinderarmut sprechen, um den Teilnehmer*innen theoretische Grundlagen zum Thema armutsbedingter Ausschlüsse an die Hand zu geben. Dabei soll deutlich werden, dass hier gegen das Diskriminierungsverbot (Art.2) der UN-Kinderrechtskonventionen verstoßen wird, welches besagt, dass alle Kinder unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder ihres sozialen Status die gleichen Rechte besitzen.
Vor diesem Hintergrund wird gemeinsam mit den Teilnehmer*innen Grundlagen des Konzeptes „Digital Divide“ erarbeitet, das verschiedene Dimensionen digitaler Ungleichheit beschreibt und der Frage nachgeht, welche Hindernisse digitaler Teilhabe von Kindern im Wege stehen. Hier wird der Fokus vor allem auf die frühkindliche Lebensphase sowie auf die Einbeziehung der Praxiserfahrungen der Teilnehmer*innen gelegt und Lösungsansätze diskutiert, die allen Kindern (digitale) Teilhabe ermöglichen können.
Im letzten Teil des Workshops sollen dann konkrete Methoden und Praxisbeispiele für frühkindliche, klassismussensible Medienbildung kennengerlernt und kreativ erprobt werden.
Till Mischko geht in seinem Kurzvortrag, der in das Thema des Workshops einführen wird, der Frage nach, wie gesellschaftliche Ungleichheiten und klassistische Benachteiligungen Kinderrechte wie das Recht auf Beteiligung und einen angemessenen Lebensstandard verletzen und somit Kinder von Mitbestimmung und Teilhabe im Kita-Alltag ausschließen.
Durchführende:
- Selma Brand, die amsel
- Julia Behr, JFF Berlin
Moderation:
- Till Mischko, Deutsches Kinderhilfswerk e. V.
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Workshop 14: Echt jetzt? Mediale Projekte zur authentischen Berichterstattung von Migrant*innen und Geflüchteten (Raum: U2-217)
Klicksafe, GMK-Fachgruppe Global Media Literacy
Beschreibung:
Der Workshop besteht aus 3 Teilen:
Teil 1: Die Neuen deutschen Medienmacher*innen, vertreten von Jutta Brennauer, stellen ihr Projekt „Better Post“ vor. Ein Projekt für guten, weil rassismuskritischen Journalismus auf Social Media und hassfreie Kommentarspalten. Das Projekt der NdM ist gemeinsam mit der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur, HateAid, Das NETTZ und jugenschutz.net Teil des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz.
Teil 2: Migrant:innen und insbesondere Muslim:innen sind in etablierten Medien unterrepräsentiert und werden häufig verzerrt, negativ und teilweise falsch dargestellt. Angesichts einer tendenziell negativen Islamberichterstattung etablierter Medien in Deutschland, hat sich eine muslimische Gegenöffentlichkeit im Internet herausgebildet, die einen Qualitätsgewinn für die Diskursöffentlichkeit und damit einhergehend für die Demokratie insgesamt darstellen kann. (Teil von Said Rezek) Said Rezek erzählt von seiner Motivation und Arbeit als Blogger. Er versucht vor allem das Islambild in Deutschland zu korrigieren.
Teil 3: Die Moderatorin stellt einige Beispiele von Karakayatalks.com vor. Die Influencerin Karakaya macht kleine Videofilme zu aktuellen Themen aus einer explizit nicht eurozentristischen Sichtweise für GenZ und Millenials of Color.
Durchführende:
- Said Rezek, Politikwissenschaftler, Journalist, Blogger
- Jutta Brennauer, Neue Deutsche Medienmacher*innen
Moderation:
- Dr. Ida Pöttinger und Jürgen Lauffer
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15:45 – 19:00 Uhr
- 15:45 Uhr Kaffeepause (Raum: UniQ)
16:15 Uhr Spoken Word Performance (Raum: H1)
- Hamida Shamat, Spoken Word Artist, i,Slam e.V.
16:30 Uhr Talk (Raum: H1)
Diversität, Inklusion und Empowerment in der postdigitalen Medienpädagogik und Medienbildung
- Moderation: Şenol Keser
- Dr. Habib Güneşli, Universität Paderborn
- Prof. Dr. Katrin Schlör, EH Ludwigsburg
- Dr. Guido Bröckling, JFF Berlin
- Dr. Nadja Zaynel, PIKSL Labor Düsseldorf
- Mona Kheir El Din, TH Köln
17:45 Uhr GMK-Fachgruppentreffen
- Alle Besucher*innen des Forums sind herzlich dazu eingeladen an den Treffen der GMK-Fachgruppen teilzunehmen. Weitere Informationen erhalten Sie vor Ort am Tagungsbüro.
Hamida Shamat, ist in London geboren und wuchs in verschiedenen Teilen Deutschlands auf. Neben dem Beruf der Zahnärztin schreibt sie gerne Spoken Word Texte. In ihren Texten widmet sie sich: Identitäts- und Herkunftsthemen, der Frage was Heimat bedeutet und als Muslima spiegeln sich Glaube und Spiritualität auch wieder. Durch ihren deutsch-ägyptischen Hintergrund ist Hamida von zweier Kulturen geprägt worden.
Zuletzt stand sie auf der Bühne in Hamburg am Tag gegen Antimuslimischen Rassismus zum Gedenken an den Mord von Marwa El Sherbini.
Talkgäste:
Dr. Habib Güneşli ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der AG Inklusive Pädagogik der Universität Paderborn. Sein Forschungsinteresse gilt der bildungs- und medienbezogene Ungleichheitsforschung sowie der frühkindlichen Gestaltung von (medialen) Lern-, Erfahrungs- und Bildungsräumen im Kontext von Migration und Diversität.
Prof. Dr. Katrin Schlör ist Professorin für kulturelle Bildung in der Sozialen Arbeit an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg am Campus Reutlingen. Darüber hinaus ist sie als selbständige Referentin, Autorin und Beraterin für Medienbildung tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u.a. digitale Ungleichheit, lebenslagensensible Medienpädagogik und Medien in Familien.
Dr. Guido Bröckling ist Medienkulturwissenschaftler und Medienpädagoge. Er leitet seit 2017 das Büro Berlin des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und beschäftigt sich mit medienpädagogischen Fragestellungen auf der Schnittstelle zwischen Politischer Bildung, Kultureller Bildung und Medienbildung, sowie Fragen der sozialen Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Teilhabe marginalisierter Gruppen in verschiedenen Bildungskontexten.
Dr. Nadja Zaynel ist die
Mona Kheir El Din: Kindheits- und Sozialwissenschaftlerin, Dipl. Informatikerin, Anti-Bias-Trainerin; Lehrkraft an der TH Köln; Schwerpunkte: vorurteilsbewussten Familienbildung, Anti-Diskriminierungsarbeit, Medienpädagogik und mehrsprachigen Erziehung
19:00 – 23:30 Uhr
Netzwerkabend
Eine Teilnahme am Netzwerkabend ist nur möglich, wenn Sie Besucher*in des 40. Forums Kommunikationskultur sind.
Der Netzwerkabend findet am 18.11.2023 von 19:00 – 23:30 Uhr in der Rudolf-Oetker-Halle (Lampingstraße 16, 33615 Bielefeld) statt.
Am Netzwerkabend zum 40. GMK-Forum Kommunikationskultur wollen wir gemeinsam speisen, tanzen und uns austauschen.
Das Kulturdezernat der Stadt Bielefeld hat uns dafür dankenswerterweise das Foyer der Oetkerhalle zur Verfügung gestellt und beteiligt sich an den Raumkosten.
DJ Anja wird uns auf dem Dancefloor mit Alternative 80ies, 90ies auf eine Zeitreise und sicher auch wieder ins 21. Jahrhundert mitnehmen.
Speisen wird es ab 19:00 Uhr geben, die Kosten für Getränke sind bitte selbst zu tragen. Es wird Stehtische und Loungemöglichkeiten geben.
Und im nächsten Jahr geht es mit dem Feiern weiter: da wird die GMK selbst 40 Jahre alt.
- 19:00 Uhr Empfang mit Imbiss
- 20:30 Uhr DJ und Tanz
9:30 – 10:45 Uhr
- 9:30 Uhr Kaffeepause (Raum: UniQ)
09:45 Lightningtalks und moderiertes Gespräch (Raum: H13)
Datafizierung, Algorithmisierung und Un|Sichtbarkeiten
- Moderation Şenol Keser
1. Im Loop – Ungleichheiten in algorithmischen Entscheidungssystemen und ihren Daten
Dr. Raik Rike Roth, TH Köln
2. Programmierter Zufall?! Über Berechnung und Objektivität bei algorithmischen Systemen
Prof. Dr. Dan Verständig, Universität Bielefeld
Ungleichheiten in algorithmischen Entscheidungssystemen und ihren Daten (Dr. Raik Rike Roth)
Algorithmische Entscheidungssysteme (AES) sind schon längst in unserem Alltag angekommen. Ob gewollt oder nicht werden wir und unsere Handlungen fortlaufend datafiziert und sind mit Entscheidungen algorithmischer Systeme konfrontiert. Der Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, wie diese Prozesse mit gesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnissen verwoben sind und zeigt auf, dass AES durch die Gesellschaft in der sie entwickelt und angewandt werden, geprägt sind. Er fokussiert insbesondere, wie Ungleichheiten in die Daten, auf Grundlage derer Algorithmen lernen und entscheiden, eingeschrieben sind und wie Ungleichheiten auf diese Weise legitimiert und verstärkt werden.
Dr. Raik Rike Roth: Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in am Institut für Medienforschung und Medienpädagogik an der TH Köln. Forschungsschwerpunkte beinhalten: Gender/Queer/Cultural Media Studies, Rezeptionsforschung, Digitale Medien/Digitalität, Gender und Diversity in der Medienpädagogik, Ungleichheiten in algorithmischen Entscheidungssystemen.
Programmierter Zufall?! Über Berechnung und Objektivität bei algorithmischen Systemen (Dan Verständig)
Unternehmen setzen Algorithmen bei der Auswahl von Bewerber:innen ein. Banken prüfen mit Hilfe von Algorithmen die Kreditwürdigkeit und Soziale Medien bilden eine berechnete Welt ab. Entscheidungen werden längst auf Basis von statistischen Modellen und durch den Einsatz von Algorithmen getroffen. Algorithmische Systeme sind machtvoll, zugleich sind sie jedoch unsichtbar. Der Impuls betrachtet nicht ganz zufällig das Verhältnis von Berechnung, Objektivität und Opazität von algorithmischen Systemen vor dem Hintergrund der Medienpädagogik.
Prof. Dr. Dan Verständig ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Medienpädagogik an der Universität Bielefeld. Er forscht und lehrt in der Medienpädagogik. Im Mittelpunkt stehen dabei Lern- und Bildungsprozesse, die im Horizont der Digitalität verortet sind. Die Forschungsschwerpunkte liegen im Schnittfeld von Bildungs- und Medientheorie sowie Algorithmenforschung.
10:45 – 12:15 Uhr
10:45 Uhr Intersektionale Medienbildung jetzt?! Partizipation, Empowerment, Demokratieförderung
- Einführung und Organisation der Arbeitsphase zur Entwicklung von Empfehlungen
- Moderation: Şenol Keser
Zukunftswerkstatt und leitfragenorientierte Arbeitsphase in Kleingruppen zu pädagogischen Handlungsfeldern
- Social Media (Carolin Roessler und Heiko Wolf, GMK im Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz) (Raum: U2-107)
- Medienbildung im Kindesalter (Prof. Dr. Katrin Schlör, Evangelische Hochschule Ludwigsburg, und Dr. Habib Günesli, Universität Paderborn) (Raum: U2-113)
- (Weiterführende) Schule (Dr. Marion Brüggemann, Universität Bremen) (Raum: U2-139)
- Außerschulische Kinder- und Jugendbildung (Dr. Guido Bröckling, JFF Berlin, und Isgard Walla, Landesfachverband Medienbildung Brandenburg) (Raum: U2-200)
- Hochschulbildung und -forschung (Prof. Dr. Anna-Maria Kamin, Universität Bielefeld) (Raum: U2-205)
- Erwachsenenbildung (Asbirg Naranjo und André Wessel, #DigitalCheckNRW) (Raum: U2-217)
12:15 – 13:00 Uhr
12:15 Uhr Kurzberichte aus den Arbeitsgruppen (Raum: H13)
- Moderation: Şenol Keser
12:30 Uhr Abschluss, Ergebnisse, Graphic Recording, Feedback (Raum: H13)
- Graphic Recording, Julia Kluge, kluugel.de
13:00 Uhr Ende der Veranstaltung
Materialien
Slides der Vorträge:
- „Unsichtbarkeiten in den Medien in Beziehung auf Intersektionalität und Teilhabe“ (Dr. Çiğdem Bozdağ) als PDF
- „Rassismuskritik und Bildung“ (Prof. Dr. Paul Mecheril) als PDF
- „Im Loop – Ungleichheiten in algorithmischen Entscheidungssystemen und ihren Daten“ (Dr. Raik Rike Roth) als PDF
- „Programmierter Zufall?! Über Berechnung und Objektivität bei algorithmischen Systemen“ (Prof. Dr. Dan Verständig) als PDF
Slides der Pecha Kuchas:
- „Pixels of Empowerment: Wie Feminismus Spiele vielfältiger macht“ (Renate Hillen) als PDF
- „Hier gibt es nichts zu sehen! Selbstbestimmte (Un)Sichtbarkeit“ (Fleur Vogel) als PDF
- „Ich sehe, was du nicht siehst – (Netz-) Politische Bildung“ (Markus Gerstmann) als PDF
Podcast „Raw and Uncut“:
- Folge 29 mit Mona Kheir El Din: Transkulturelle digitale Familienbildung
- Folge 30 mit Dr. Nadja Zaynel: Medienbildung inklusiv
- Folge 31 mit Dr. Habib Güneşli: Frühkindliche Medienbildung und migrationsbedinge Mehrsprachigkeit
Videos:
- Grußbotschaft zum 40. Forum Kommunikationskultur von Sven Lehmann (Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt):
https://youtu.be/p2PzkMguSjI
- Dr. Çiğdem Bozdağ (University of Groningen und Universität Bremen): „Unsichtbarkeiten in den Medien in Beziehung auf Intersektionalität und Teilhabe“
https://youtu.be/l75yiRHvie4?feature=shared
- Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld): „Rassismuskritik und Bildung“
https://youtu.be/xByGKXIdIUE?feature=shared
- Dr. Raik Roth (TH Köln): „Im Loop – Ungleichheiten in algorithmischen Entscheidungssystemen und ihren Daten“
https://youtu.be/J8elayATsLY?feature=shared
- Prof. Dr. Dan Verständig (Universität Bielefeld): „Programmierter Zufall?! Über Berechnung und Objektivität bei algorithmischen Systemen“
https://youtu.be/OG2UaOZBaKI?feature=shared
- Hadija Haruna-Oelker (Journalistin, Moderatorin, Autorin) im Gespräch mit Şenol Keser (Moderator, Freier Journalist, Sprecher GMK-Landesgruppe NRW)
https://youtu.be/RK8Y2zlBdYI?feature=shared
- Renate Hillen (Feministische Medienpädagogin): „Pixels of Empowerment: Wie Feminismus Spiele vielfältiger macht“ (Pecha Kucha)
https://youtu.be/DB1JjQSDim4?feature=shared
- Fleur Vogel (Bildungsreferentin LAG Kunst und Medien): „Hier gibt es nichts zu sehen! Selbstbestimmte (Un)Sichtbarkeit“ (Pecha Kucha)
https://youtu.be/ssKuFxOQWss?feature=shared
- Markus Gerstmann (Medienpädagoge, ServiceBureau Jugendinformation): „Ich sehe, was du nicht siehst – (Netz-) Politische Bildung“ (Pecha Kucha)
https://youtu.be/5OHsjxpVT9Y?feature=shared
Rotes Sofa 2023:
Das „Rote Sofa” ist eine medienpädagogische Interviewreihe, die während des jährlich stattfindenden Forum Kommunikationskultur der GMK vom OK Ludwigshafen produziert wird. Die freie Journalistin und Moderatorin Lena Kronenbürger spricht mit Teilnehmer*innen über Medienpädagogik, Bildung und Kommunikationskultur.
- Lena Kronenbürger im Gespräch mit Rüdiger Fries (Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes, Saarbrücken / GMK-Vorsitzender)
https://youtu.be/KmWLUGxIFVw?feature=shared
- Lena Kronenbürger im Gespräch mit Prof. Dr. Marci-Boehncke (TU Dortmund)
https://youtu.be/6W_k6w7xBc8?feature=shared
- Lena Kronenbürger im Gespräch mit Markus Gerstmann (ServiceBureau Jugendinformation, Bremen)
https://youtu.be/SuHo9PDZbTY?feature=shared
- Lena Kronenbürger im Gespräch mit Prof. Dr. Valentin Dander (Hochschule Clara Hoffbauer, Potsdam / Kompetenznetzwerk Gegen Hass im Netz) und Sebastian Schneider (jugendschutz.net / Kompetenznetzwerk Gegen Hass im Netz)
https://youtu.be/kl94zw-oVb4?feature=shared
- Lena Kronenbürger im Gespräch mit Selma Brand (die amsel)
https://youtu.be/gFEg-djR8Qw?feature=shared
- Lena Kronenbürger im Gespräch mit Dr. Çiğdem Bozdağ (University of Groningen und Universität Bremen)
https://youtu.be/41dS4FmR2NQ?feature=shared
- Lena Kronenbürger im Gespräch mit Rebecca Wienhold (Familienzentrum Lichtenrade | Mediennetz Lichtenrade)
https://youtu.be/ttFzudLV434?feature=shared
- Lena Kronenbürger im Gespräch mit Prof. Dr. Katrin Schlör (EH Ludwigsburg)
https://youtu.be/qFbJCGxQnKA?feature=shared
- Lena Kronenbürger im Gespräch mit Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld)
https://youtu.be/0xqI-BK-HrI?feature=shared
.
Die Personenliste ist noch nicht vollständig und wird fortlaufend aktualisiert.