Dieter Baacke Preis 2020: Nominierungen und Online-Preisverleihung
13. November 2020
19:00 - 21:00
Mit dem Dieter Baacke Preis werden alljährlich bundesweit herausragende medienpädagogische Projekte ausgezeichnet. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) vergeben den Preis gemeinsam in sechs Kategorien.
Erstmalig findet die Preisverleihung am 13.11. um 19:00 Uhr online statt. Das Format ermöglicht es, Nominierungen zu benennen, was den Kreis beispielgebender Projekte in diesem Jahr erweitert. Sie sind herzlich eingeladen, bei der Online-Preisverleihung die Preisträger*innen-Projekte und auch die Nominierten-Projekte kennenzulernen.
LIVE-STREAM am 13.11. ab 19:00 Uhr:
Nominierungen für den Dieter Baacke Preis 2020:
Kategorie A „Projekte von und mit Kindern“
- Initiative Creative Gaming e.V.:
ComputerSpielSchule Online
Kreativ medial gestalten und spielen – dieses anspruchsvolle Angebot, das intensive medienpädagogische Präsenz-Begleitung erfordert, hat die Initiative Creative Gaming in Lockdown-Zeiten elegant und erfolgreich in ein digitales Angebot transferiert. Während Schulen in Deutschland sich zumeist noch schwer taten, wurden pädagogische Begleitung und Angebote der Initiative weiterentwickelt, so dass Kinder sich wie bisher kreativ Games widmen konnten.
- Kita „Kinderplanet“ Ramstein-Miesenbach:
„Corona“ – Die Kinder der Kita Kinderplanet auf dem Weg der Verarbeitung
Kreativ und ideenreich nutzte die Kita „Kinderplanet“ den Lockdown: Erzieher*innen setzen Spielangebote, Geschichten etc. digital um und erreichten so Kinder und Eltern zu Hause. Und Kinder lernten Medien als partizipative Elemente kennen, um z.B. den Bürgermeister oder in einem wiederkehrenden Format auch Ärzt*innen eines Krankenhauses rund um die besondere Situation zu befragen.
Kategorie B „Projekte von und mit Jugendlichen“
- Kinder-und Jugendpfarramt der Evangelischen Landeskirche Anhalts:
„Kamera läuft – Projekt“ / „schreibt…“
Wie ist das, wenn Äußerungen, die im Chat mal schnell hin- und herfliegen, szenisch ausagiert und offen in der Gruppe ausgesprochen werden? Dieser Idee und Methode folgt der von und mit Jugendlichen herausragend erdachte und anspruchsvoll umgesetzte Kurzfilm.
- Die Debütanten – junges Theater in Berlin:
#vieleLeben
Welchen Raum nehmen digitale Medien und Plattformen in meinem Leben ein? Diesen und weiteren Fragen nähert sich das von und mit Jugendlichen inszenierte Multimedia-Theater künstlerisch herausragend und vielschichtig.
- Videonale e.V. Bonn:
Code_X – JugendKunstDigital
Das Museum als medienpädagogisches und künstlerisches Experimentierfeld für Jugendliche: In Digital-Laboren und im Barcamp setzen sie sich mit der ästhetischen Gestaltung und Bearbeitung von Fotografien und Bildern auseinander, experimentieren mit Creative Gaming oder Mangas und sind auf verschiedenen Plattformen kreativ. Dabei folgt das Projekt einem partizipativen Ansatz und knüpft an Jugendkultur an.
Kategorie C „Interkulturelle und internationale Projekte“ und Kategorie D „Intergenerative und integrative Projekte“
In einer dieser beiden Kategorien gibt es nur eine Nominierung. Damit die Spannung bis zur Preisverleihung bleibt, werden diese Kategorien zusammengefasst.
- Landesarbeitsgemeinschaft Kunst & Medien NRW e.V., Selfiegrafen, UZWEI_Kulturelle Bildung im Dortmunder U:
Recht & Würde – Plakatkampagne und Ausstellung zu den Menschenrechten
Menschen verschiedener Generationen und Herkunft widmen sich in einer medial umgesetzten Plakatkampagne der Frage, was die einzelnen Menschenrechte mit ihnen zu tun haben und wie sie selbst dazu stehen, welche ihnen besonders wichtig sind. Das gemeinsame Arbeiten an den Plakaten setzt vielfältige, auch transkulturelle Prozesse in der künstlerischen und inhaltlichen Auseinandersetzung in Gang.
- Nils Dunsche in Kooperation mit CVJM Rahden und Alarmtheater Bielefeld e.V.:
Angekommen?
Wie geht es Geflüchteten heute in Rahden, einer kleinen Stadt im Norden von Nordrhein Westfalen? Das war Ausgangsfrage eines Dokfilm-Projektes, das Geflüchtete, die seit 2015 nach Ostwestfalen gekommen sind, vor und hinter der Kamera dazu bewegt, ihre Situation zu reflektieren. Zugleich vermittelt das Projekt Medienkompetenz, mediale Teilhabe und regt zum Austausch zwischen Geflüchteten und Nicht-Geflüchteten an.
- Trialog Jugendhilfe GgmbH, Berlin:
Eine lange Reise
Berührend und intensiv wirken die Interviews und Animationsfilme, welche die Fluchtgeschichte der gehörlosen Kinder wiedergeben. Die selbstgestalteten Videos und Animationsfilme tragen dazu herausragend bei, den Geschichten derer, die sonst nicht gehört werden, zu folgen. Dabei treten gehörlose und hörende Kinder und Jugendliche in einen gemeinsamen Diskurs.
Kategorie E „Projekte mit besonderem Netzwerkcharakter“
- LAG Medien Mecklenburg-Vorpommern e.V.:
#MVedu – Vernetzung und Weiterbildung aus der Community für Bildungsenthusiast*innen in MV
Enthusiasmus wird in der Bildung manchmal schmerzlich vermisst. Und wenn unter diesem Begriff eine erfolgreiche Vernetzung von Fachkräften stattfindet, die die Medienbildung im gemeinsamen Austausch nachhaltig und nicht als Eintagsfliege beflügelt, dann ist das ein herausragendes Beispiel medienpädagogischer Netzwerkarbeit. Heute mehr denn je ein Modell, wie Medienbildung auch in eher medienpädagogisch strukturschwachen Regionen forciert werden kann.
- Q3 – Quartier für Medien Bildung Abenteuer gGmbH / Projektbüro Thüringen:
30 Jahre Mauerfall
Ein medienpädagogisches Großprojekt mit besonderem Themenschwerpunkt. Zum Thema 30 Jahre Mauerfall haben Jugendliche sich intensiv und vielschichtig mit dem Thema beschäftigt und Radiobeiträge, Videos, Trickfilme erstellt. Ein großes Netzwerk von Akteur*innen machte diese Arbeit möglich.
- Kooperation zwischen mediale pfade und Bundeszentrale für politische Bildung (bpb):
bewegtbildung.net
Webvideos für Bildung nutzen und diesen Prozess medienpädagogisch zu begleiten, kritisch zu beleuchten und weiterzuentwickeln, das ist das Ziel des nachhaltigen Netzwerks. Bewegtbildung.net bietet Antworten auf die Frage, welche gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge sich junge Menschen über Bewegtbildinhalte erschließen und wie Akteur*innen der politischen Bildungsarbeit das Medium für ihre Angebote nutzen können.
Kategorie F | Sonderpreis „Speak out & Connect“
- Freigesprochen Mediencoaching:
Songs in real life – Corona-Edition
Videomusikclips, in denen Kinder und Jugendliche ihre Themen, Interessen und Erfahrungen frei heraus und künstlerisch versiert umsetzen und medial gestalten: Diese anspruchsvolle Arbeit haben die Medienpädagog*innen exzellent in ein digitales Setting übertragen. Die jungen Akteur*innen treten so aus ihrer lockdownbedingten familiären Isolation in einen kreativen Prozess mit Gleichaltrigen.
- BAG Jungen*arbeit e.V.:
mein Testgelände – Begegnung ermöglichen – Vorurteile abbauen – Gestaltung fördern. Gleichstellungsorientierter Transfer & jugendpolitische Partizipation
Diversity und Gendervielfalt ist ein leicht hingesagter, doch nicht immer leicht umzusetzender pädagogischer Anspruch: Das Gendermagazin zeigt als herausragendes Modell, wie sich Jugendliche in ihrer vielfältigen Orientierung mit Genderaspekten offen und zugleich in pädagogisch begleitetem Rahmen äußern und journalistisch in unterschiedlichen Formaten aktiv werden können.
- tinkerbrain. Institut für Bildungsinitiativen GmbH:
#digiclass – die DIY-App für zeitgemäßes Lernen und Forschen und sozialen Kontakt
In der Homeschooling-Zeit entstand in acht Projektwochen in intensivem digitalem Austausch mit Kindern, Eltern, Lehrer*innen und dem Projekt-Team die App als ein praktisches Tool für den Präsenzunterricht, Fernunterricht und hybriden Unterricht. Mehr als ein Projekt und mehr als eine App.