Schule und Games im Rahmen des gamescom congresses
28. August 2020
Ganztägig
Digitales Fortbildungsangebot
Wie digitale Spiele im Unterricht kreativ und sinnvoll eingesetzt werden können, zeigen Referent*innen in unserem Fortbildungsprogramm „Schule und Games“ am 28.08.2020 in verschiedenen Online-Seminaren. Dabei stehen folgende Themen besonders im Fokus: Games und Inklusion; Rassismus in Games; Games, die sich mit der aktuellen Pandemie auseinandersetzen; konkrete Methoden und Konzepte, um digitale Spiele in verschiedene Fachunterrichte zu integrieren; Creative Gaming und die Umsetzung einer Spielidee durch Twine.
Durch die von Expert*innen durchgeführten Online-Seminare lernen Lehrer*innen aller Schultypen, Schulsozialarbeiter*innen, Referendar*innen und andere Multiplikator*innen neue Methoden, Materialien und Potenziale von digitalen Spielen im Unterricht kennen. In den interaktiven Online-Seminaren können die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen machen und sich rund um das Thema „Digitales Lernen“ austauschen und
informieren.
Schwerpunkte der Veranstaltung:
- praxisorientierte Methoden zum Einsatz von digitalen Spielen im Unterricht
- Auseinandersetzung mit Spielen zu Klimawandel und Pandemien
- Rassismus in Computerspielen
- Anregungen und Austausch zum Lehren und Lernen mit digitalen Spielen
- Textadventures im Unterricht selbstgestalten
- Einsatz von digitalen Spielen im Deutschunterricht
- Creative gaming
Die Teilnehmenden können sich auf interaktive Methoden, kreative und konkrete Anregungen und theoretische Inputs freuen. Das Angebot „Schule und Games“ ist kostenlos und Teil des digitalen gamescom congresses.
Programm
11.00h bis 12.00h und 13.00h bis 14.00h
Creative Gaming – mit Spielen spielen!
Digitale Spiele am PC, an der Konsole oder auf dem Handy gehören zum festen Medienrepertoire von Heranwachsenden. Insbesondere im frühen und mittleren Jugendalter erfreuen sich Games großer Beliebtheit. Doch was passiert, wenn man Regeln bricht, Spiele zum Werkzeug macht, digitales analog werden lässt oder Spielprinzipien gänzlich neu erfindet? Dies erforscht die Initiative Creative Gaming seit über 10 Jahren, unter anderem mit Schülerinnen und Schülern ab Klasse 7. In diesem Workshop stellt Medienpädagogin Christiane Schwinge den medienpädagogischen Ansatz hinter Creative Gaming vor und zeigt Beispiele von unterschiedlichsten Gaming-Projekten an Schulen.
Mehr Informationen: www.creative-gaming.eu │ www.medienkompetent-mit-games.de
Referentin:
Christiane Schwinge (Dipl.-Päd.) arbeitet seit mehr als zehn Jahren als freie Medienpädagogin in verschiedenen Bildungsbereichen. Sie ist Gründungsmitglied und Sprecherin der Initiative Creative Gaming, in der sie sich für einen kreativen, kompetenten und kritischen Umgang mit Computerspielen stark macht. Sie gehört zum Leitungsteam der ComputerSpielSchule Online, ein virtuelles medienpädagogisches Angebot. Als langjähriges Mitglied des jaf – Verein für medienpädagogische Praxis Hamburg e. V. realisiert sie medienpädagogische Projekte in den Bereichen Film und Internet. Daneben ist sie als freie Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen tätig.
11.00h bis 12.00h und 13.00h bis 14.00h
Rassismus in Spielen
Rassismus ist ein strukturelles und institutionelles Problem mit vielen unterschiedlichen und subtilen Facetten.
Durch die aktuellen Demonstrationen von Black Lives Matter ist das Thema erneut im medialen Fokus und somit wieder auf einem Höhepunkt in der gesellschaftlichen Diskussion. Games wie auch andere Medien sind oft auch ein Spiegel der Gesellschaft, einer Gesellschaft, in der sie entstehen und deren Muster sie medial abbilden. Seit geraumer Zeit greifen viele Computerspiele das Thema Rassismus auf und die Entwickler*innen stellen sich der Diskussion. Oder sie transportieren, oft unbewusst, diskriminierende und rassistische Klischees, die innerhalb der Gamer-Szene kontrovers diskutiert werden. Games zur Vermittlungspraxis im Unterricht eröffnen neue vielfältige Möglichkeiten, Themen zu diskutieren. Wir möchten diese nutzen und anhand von Beispielen eine Diskussion anregen, mit Hilfe von Computerspielen gegen Diskriminierung und Rassismus aufzustehen und Flagge zu zeigen.
Referent*innen:
Dirk Poerschke (MA MedienSpielPädagoge) ist Medienpädagoge im LVR- Zentrum für Medien und Bildung in Düsseldorf (GamesLab); Sprecher der Fachgruppe GAMES bei der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (GMK); Vorstandsmitglied Fachstelle für Jugendkultur-NRW / Spieleratgeber-NRW; Medienreferent für die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM); Dozent für Studienseminare zur Lehrerausbildung in Düsseldorf.
Renate Hillen (Medienpädagogin mit Schwerpunkt Feminismus und Intersektionalität) war Leiterin einer offenen Kinder- und Jugendeinrichtung und arbeitet nun als freie medienpädagogische Referentin zu Gender & Medien. Zudem ist sie Sprecherin der GMK-Landesgruppe Hessen. Als leidenschaftliche Gamerin ist es ihr wichtig, dass Spiele selbstbestimmt, kritisch und genussvoll genutzt werden. Das bedeutet für sie, dass die unterschiedlichen Facetten in Games beleuchtet und stets im gesellschaftlichen Kontext betrachtet werden müssen.
11.00h bis 12.00h und 13.00h bis 14.00h
games for future – Spiele(n) mit ernsten Themen
Auf interaktive und kurzweilige Weise werden im Workshop erprobte Methoden für den Einsatz digitaler Spiele in Schule und Unterricht vorgestellt. Es wird anhand konkreter Beispiele aus den Themenfeldern „Klimawandel“, „Pandemie“ und „Ethik“ aufgezeigt, wie Unterrichtsinhalte erfolgreich mit Themen aus den Lebens- und Spielewelten von Schülerinnen und Schülern verknüpft werden können. Die Auswahl umfasst konkrete Anregungen für unterschiedliche Jahrgangsstufen und Schulformen. Alle Methoden und Unterrichtsideen sind für den niedrigschwelligen Einsatz in der Schule konzipiert und regen zu einer kritischen, kreativen und konstruktiven Auseinandersetzung mit digitalen Spielen an. Die Angebote sind zur Nachahmung bestimmt, es wird kaum Technik und Gaming-Wissen benötigt und zudem gibt es kostenlose Materialien.
Mehr Informationen:
• http://th-koeln.de/spielraum
• http://digitale-spielewelten.de
• http://t1p.de/ethikgamespdf
Referent:
Jürgen Sleegers arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienforschung und Medienpädagogik an der TH Köln. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Medienpädagogik und gehört seit 2007 zum Team von „Spielraum“. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Entwicklung von Konzepten, Methoden und Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen und die Durchführung von Projekten im Bereich der Medienpädagogik. In der Hochschullehre werden u.a. die Themen digitale Spiele und Soziale Arbeit, Bildungszugänge im Studiengang Kindheit und Familienbildung und inklusive Medienbildung mit digitalen Spielen behandelt.
13.00h bis 14.30h und 15.00h bis 16.30h
How to Twine: Textadventures selbstgemacht
Folge ich dem Ruf in den finsteren Wald oder bleibe ich auf dem sicheren Pfad? Der Reiz bei narrativen Games liegt in den Entscheidungen, die wir treffen können. Twine ist ein einfaches, kostenfreies Tool, mit dem wir interaktive Textadventures schreiben können. Dabei trainieren wir basale Coding-Kompetenzen. Denn in Twine entwerfen wir nicht nur den Text unserer Geschichte, sondern programmieren auch die Entscheidungspfade und Konsequenzen des Spiels. Was können wir mit Twine im Unterricht anfangen? Goethes Faust mit alternativen Enden versehen, den Sturm auf die Bastille als Textadventure umsetzen oder die Entstehung politischer Systeme simulieren. Für das Web-Seminar sind keinerlei Vorkenntnisse notwendig! Wenn Sie Twine direkt ausprobieren wollen, laden Sie bestenfalls vorab die Anwendung auf twinery.org herunter.
Referent:
Frank Schlegel (freiberuflicher Medientrainer) unterstützt Menschen in der Bildungsarbeit auf ihrem Weg durch die (post)digitale Transformation. Vor allem mit Workshops zu Erklärvideos, Mixed Reality und Games in der Schule. Seit seinem Volo bei FILM+SCHULE NRW liegt Frank die Fortbildung von Lehrkräften am Herzen. Er ist außerdem als Referent für Einrichtungen wie die LfM NRW (Medienscouts NRW), die GMK und die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW aktiv.
15.00h bis 16.00h
Levelling Up Accessibility: From Access to Experience
In this talk, I will explore the traditional approaches to accessibility and discuss how they are insufficient for ensuring that technology is accessible to people with disabilities. I will argue in this talk that we need to move beyond the existing models of accessibility and, in particular, emphasize experiences of users with disabilities as the core goal of our designs. Using digital games as a case study, I will discuss how we need to evolve beyond guideline-based approaches, to other more rich design thinking approaches, using the Accessible Player Experiences Pattern Language as an example of how to change the way we think about accessible design.
Referent:
Christopher Power is an Associate Professor at the University of Prince Edward Island and the Vice President of the AbleGamers Charity. He has worked for 15 years in accessibility and inclusion and is co-creator of the Accessible Player Experiences Design Pattern Language, which is currently used across the commercial game industry to make games more accessible to players with disabilities.
15.00h bis 16.00h
Deutschunterricht 2.0: Let’s play!
Computerspiele gehören zur Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen. Bereits seit 2007 sind sie als Kulturgut anerkannt, doch im Deutschunterricht spiegelt sich diese Situation bisher kaum wider. Dabei bieten Computerspiele eine wahre Schatzkiste für das literarische Lernen. Das Online-Seminare stellt Ideen und Beispiele zum praktischen Unterrichtseinsatz vor.
- Welche Kompetenzen können durch Games besonders gefördert werden?
- Welche Spiele eigenen sich für den Deutschunterricht?
- Wie können Computerspiele im Unterricht genutzt werden?
Referentin:
Sonja Senftleben unterrichtet die Fächer Deutsch und Geschichte am Städtischen Gymnasium Olpe in Nordrhein-Westfalen. Als Fachleiterin Deutsch und Medienberaterin ist sie in der Lehreraus- und -fortbildung aktiv und unterstützt die Entwicklung innovativer Unterrichtskonzepte. Im #twitterlehrerzimmer ist sie unter @frausonnig zu finden.
16.30h bis 17.00h
Rundgang über die digitale gamescom
Der Spieleratgeber NRW und die Jugendredaktion zeigen, was es bei der digitalen gamescom zu entdecken gibt und betrachten die Angebote auch mit dem pädagogischen Blick.
Referent:
Daniel Heinz (Dipl.-Sozialpädagoge): Projektleitung Spieleratgeber NRW, Redaktion, Schulungen & Vorträge, Projektkonzeption
Weitere Infos unter www.gamescom-congress.de
„Creative Gaming – mit Spielen spielen!“ (Christiane Schwinge)
- Präsentation als PDF
- Einsatz von Spielen für den Geschichtsunterricht (AG Games der Uni Hamburg): www.geschichte.uni-hamburg.de/arbeitsbereiche/public-history/projekte/projektarchiv/aggames-info.html
„Rassismus in Spielen“ (Dirk Poerscke und Renate Hillen)
- Podcast von Pixeldiskurs zum Workshop: http://pixeldiskurs.de/2020/08/30/gamescomdiskurs-2020-rassismus-in-spielen-mit-renate-hillen-dirk-poerschke/
- Google Drive von Patty Kim Hamilton für weiterführende Informationen auf Initiativen gegen Rassismus und Literatur zum Thema Rassismus: https://docs.google.com/document/d/1nSpFHaa9SqWQ0er731QPwcq-sei_mo4sGzkBX2SWBpM/edit
- Speziell zum Thema Games und Rassismus: „Keinen Pixel den Faschisten” ist eine Initiative von Webseiten, Medienschaffenden, Forschungskollektiven und Entwicklerstudios aus der Computerspielekultur, die sich durch antifaschistische Arbeit für ein inklusives Klima in ihren Communitys stark machen wollen.
- Die Broschüre „Gaming und Hate Speech – Computerspiele in zivilgesellschaftlicher Perspektive
- Deutsches Point-and-Click-Adventure, das 2020 im Auftrag der Staatskanzlei und des Ministeriums des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen vom btf Game Department entwickelt wurde: „Leons Identität – Ein exploratives Abenteuer“. Das Spiel wurde von der USK ab 12 Jahren freigegeben und beschäftigt sich mit der Radikalisierung und der Ansprache von Jugendlichen durch rechte, rassistische Kreise.
„games for future – Spiele(n) mit ernsten Themen“ (Jürgen Sleegers)
- Präsentation als PDF
„How to Twine: Textadventures selbstgemacht“ (Frank Schlegel)
- Padlet unter https://padlet.com/frank_digitaldurstig/howtotwine
Deutschunterricht 2.0: Let’s play! (Sonja Senftleben)
- Prezi unter https://prezi.com/view/pGtuOt5N6VRjLhOIbzr0/
Creative Gaming:
games for future:
How to Twine:
Sämtliche Seminare zu „Schule und Games“ sind ausgebucht. Alle angemeldeten Teilnehmer*innen haben den Link zum jeweiligen Online-Seminar mit den entsprechenden Zugangsdaten direkt mit der Anmeldung erhalten.
Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich.