Workshop 03: Peer Projekte: Segel setzen für die schulische Medienbildung – Erwartungshaltungen und Praxis-Check

Workshop 03: Peer Projekte: Segel setzen für die schulische Medienbildung – Erwartungshaltungen und Praxis-Check

18. November 2022
16:15 - 18:00

Medienwerkstatt Potsdam

Beschreibung:

Ob digital gestütztes Lernen, Suchtprävention oder Demokratiebildung: Peer-Education und -Projekte sind wichtige Bestandteile dieser Prozesse. Vielen gelten sie als Königswege gelingender Bildungskonzepte, auch in der Medienbildung. Sie fokussieren Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit und stärken das Verantwortungsbewusstsein für das eigene Handeln sowie für gemeinschaftliche Prozesse in medialen Zusammenhängen. Soweit die Theorie. Doch wie läuft es in der Praxis? Medienscouts, Netpiloten oder Digidu – welche Erfahrungen machen Pädagog*innen und Schüler*innen? Werden sie hinreichend unterstützt? Und was ist nötig, damit die Projekte gut funktionieren können?

Das Workshop-Angebot diskutierte mögliche Ziele und die Wirksamkeit dieser Peer-Ansätze: ein diskursiver Realitätscheck, der die Möglichkeit bietet, über Methoden und eigene Erfahrungen in der Arbeit ins Gespräch zu kommen. Auftakt dieses Slots bildete eine „Peerformance“, die assoziativ das Thema fokussierte und die Diskussion produktiv ankurbelte. Schüler*innen und Expert*innen tauschten sich im Anschluss an einen Kurzvortrag über Erfahrungen und Empfehlungen aus.

Durchführende:

  • Sabine Müller-Bunzel, Medienwerkstatt Potsdam
  • Claudia Kuttner, LISUM und freiberuflich
  • David Augenstein, Medienscout, Johann-Rist-Gymnasium Wedel
  • Mika Schadow, Medienscout ,Johann-Rist-Gymnasium Wedel
  • Andreas Pauly, Net-Piloten, Köln
  • Moderation:
    Ute Parthum
    , Medienwerkstatt Potsdam

Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.

Weitere Informationen/Bericht:

Der Workshop wurde von der Medienwerkstatt Potsdam im fjs.e.V. organisiert, um Ziele und Wirksamkeit von Peer-Ansätzen in der schulischen Medienbildung konkret zu diskutieren. Daher waren neben den Expert*innen auch zwei Schüler des Johann-Rist-Gymnasiums Wedel eingeladen, die von ihrer Arbeit als Medienscouts in ihrer Schule berichteten.

Unter dem Sammelbegriff „Medienscouts“ gab Claudia Kuttner in ihrem Input Einblicke in verschiedene Ansätze von Schüler*innenpartizipation im Medienzusammenhang und stellte dabei heraus, dass ein großes Potenzial verschenkt bliebe, würden entsprechende Initiativen konzeptionell auf Peer-Education und inhaltlich auf Präventionsmaßnahmen beschränkt werden. Vor diesem Hintergrund plädierte sie zugleich für eine erweiterte Perspektive auf „schulische Medienbildung“ in einer Kultur der Digitalität, die nicht nur umfassende Kompetenzkataloge, sondern v.a. Aushandlungsprozesse aller an Schule Beteiligten in den Mittelpunkt stellt.
Net-Piloten-Gründer Andreas Pauly verwies einerseits auf Rahmenbedingungen in Schulen, die für Peer-Projekte immer noch sehr verschieden und nicht immer optimal sind. Andererseits sind es gerade solche Projekte, die neue Impulse setzen. Das bestätigte auch Bildungsreferentin Sabine Müller-Bunzel, die über ihre langjährigen Erfahrungen in der Arbeit mit Schüler*innen berichtete. Den Auftakt zum Workshop bildete eine Pe(e)rformance mit Johannes Kubin und dem Team der Medienwerkstatt, welche das Thema „Augenhöhe“ spielerisch ins Auge fasste.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass Peer-Projekte an Schulen durch produktive Reibung vielfältige Impulse setzen können, um das weiterzuentwickeln, was als „Medienbildung der Schule“ verstanden und praktiziert wird. Ein Diskussionspunkt war u.a. die Frage, inwieweit die aktuelle Verfasstheit des Schulsystems (Lehrpläne, Fächer, Hierarchien) für neue Formen von Peer-Projekten überhaupt anschlussfähig ist bzw. Peer-Projekte in dieser Hinsicht auch Sollbruchstellen darstellen können.

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