Workshop 12: Der Krieg durch die Augen von Kindern auf TikTok

Workshop 12: Der Krieg durch die Augen von Kindern auf TikTok

24. November 2022
10:30 - 12:00

Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Universität Tübingen / Leibniz-Institut für Medienforschung│Hans-Bredow-Institut

Beschreibung:

Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen wurden neuartige Strukturen der Darstellung von gewalthaltigen Inhalten und der Verbreitung dieser über Social Media Netzwerken unter die Lupe genommen.
Die New York Times spricht vom ersten „TikTok War“. Auf Social Media finden sich unterschiedlichste Repräsentationen des Ukrainekriegs, die von verschiedenen Akteur*innen geteilt werden und durch algorithmische Empfehlungssysteme – teils ungefiltert und kaum kontrollierbar – an Kinder und Jugendliche herangetragen werden. Aus dieser Gemengelage ergeben sich verschiedene, teilweise neuartige Risiken für junge Nutzer*innen, unter anderem die Konfrontation mit gewalthaltigen Inhalten, Liveblogs aus dem Krieg, „Fake News“ oder „Doomscrolling“. Um mit diesen Herausforderungen souverän und selbstbestimmt umgehen zu können, bedarf es neben Medienkompetenz auch einer grundlegenden Friedenskompetenz. Denn mediale Kommunikation, wie sie aktuell (in Echtzeit) auf Social Media stattfindet, hat zum einen Einfluss auf die Wahrnehmung von Krieg, Gewalt und Konflikt, formt zum anderen aber ebenso das Bild von Chancen auf und Wegen zu Frieden. Frieden wird dabei verstanden als Prozess von abnehmender Gewalt und zunehmender Gerechtigkeit. In Zeiten des digitalen Strukturwandels sollten demnach Akteur*innen der Friedensbildung und Medienpädagog*innen stärker miteinander kooperieren und Synergieeffekte nutzen, indem Medienbildung fest im Feld der Friedensbildung verankert wird. In der Ausgestaltung einer digitalen Friedensbildung bedarf es einer Stärkung von: 1. Friedenskompetenzen in Bezug auf Medien (zum Beispiel, indem Zusammenhänge von Medien und Krieg, Gewalt, Konflikt und Frieden verstehbar gemacht werden), 2. digitalen Friedensfähigkeiten (beispielsweise in einer gewaltfreien Kommunikation und wertschätzenden Dialogkultur sowie einer konfliktsensiblen Haltung im Internet), 3. Friedenshandeln im Netz (Fake News erkennen, Hassreden entgegenstehen).

Durchführende:

  • Cora Bieß, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Universität Tübingen
  • Kira Thiel, Leibniz-Institut für Medienforschung│Hans-Bredow-Institut

Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.

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