Workshop 19: Soziale und ökologische Auswirkungen digitaler Mediennutzung – Ein medienpädagogisches Dossier auf der Lernplattform Medienradar zum Thema Medien und Umwelt

Workshop 19: Soziale und ökologische Auswirkungen digitaler Mediennutzung – Ein medienpädagogisches Dossier auf der Lernplattform Medienradar zum Thema Medien und Umwelt

24. November 2022
14:30 - 16:00

Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF)

Beschreibung:

Wir alle machen uns Sorgen über den Klimawandel. Studien zeigen, dass die Angst vor den Umweltveränderungen Kinder und Jugendliche besonders stark betrifft und sie weniger Bewältigungsstrategien haben als Erwachsene. Diese können vielfältig sein. Wir lenken uns mit digitalen Streaming-Angeboten ab, informieren uns über Suchanfragen auf Google zu Umweltthemen oder werden sogar selbst mithilfe von digitalen Medien aktiv und setzen uns für mehr Nachhaltigkeit ein. Doch was ist, wenn die Digitalisierung selbst ein Teil des Problems ist? Die Digitalisierung ist die einflussreichste Entwicklung unserer Zeit und sie wirkt sich in vielfältiger Weise auf unsere Umwelt und sozialen Systeme aus. Viele dieser Wirkungen sind positiv, wie der vereinfachte Zugang zu Information und Bildung, mögliche Vernetzungen, schnelle Erreichbarkeiten, digitale Problemlösungsstrategien oder Beschäftigungen mit Inhalten aus dem Netz zum Zweck der Unterhaltung oder des Lernens. Andere Wirkungen sind dagegen höchst problematisch: ein hoher Energieverbrauch, die Ausbeutung seltener Ressourcen, Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten und das Eindringen in bislang unberührte Ökosysteme. Digitaler Fortschritt scheint also nur mit global klimaschädlichen Einflüssen denkbar – unser ökologischer Rucksack bei der Nutzung digitaler Geräte ist auf jeden Fall riesig. Jeder einzelne Klick, jede Suchanfrage, jeder Download, jedes Streaming, jede Cloud-Speicherung durch ein digitales Gerät summiert sich zu einem gewaltigen Stromverbrauch. Der jährliche CO2-Ausstoß des weltweiten Internets ist inzwischen fast doppelt so groß wie der des globalen Flugverkehrs. Der Energieverbrauch des Internets verdoppelt sich zurzeit alle vier Jahre – und die Abstände werden immer kürzer. Doch das Wissen über diese Zusammenhänge steht viel seltener im Mittelpunkt von Bildung wie z.B. die Einflüsse von Mobilität und Verkehr, Kauf- und Konsumverhalten, Ernährung oder das Heizen. Bildung in der digitalen Welt bedeutet in der Schule vor allem die Einsetzung digitaler Medien als Werkzeug im Unterricht oder die Befähigung, sich zukünftig in der digitalen Lebens- und Arbeitswelt zurechtzufinden. Doch wie sensibilisiert man Schüler*innen für die Auswirkungen des Medienkonsums auf die Umwelt – auch den eigenen Konsum? Tipps zur Enthaltsamkeit werden der Tragweite des Themas/dem Ausmaß der Umweltbelastung nicht gerecht, bedenkt man die riesigen Umweltprobleme, die Großkonzerne durch ihre Geschäftstätigkeiten und Großrechner erzeugen und gegen die wir uns meist (zurecht) machtlos fühlen. Und Vorwürfe zum Medienkonsum sind sowieso nicht angebracht und wirken sich kontraproduktiv aus. Aber die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen für digitale Medien ist natürlich die besten Voraussetzung, das Thema im Unterricht zu behandeln.

Im Workshop wurde ein Dossier zum Thema Medien und Umwelt auf der Lernplattform medienradar.de vorgestellt, dass Lehrkräften als medienpädagogisches Material für die Beschäftigung mit dem Thema im Unterricht dient. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen und einer Expertin*einem Experten wurde der Frage nach gegangen, wie es dem Lernort Schule gelingen kann, dass Kinder und Jugendliche sich ihr Medienverhalten – speziell in Bezug auf die problematischen Entwicklungen für die Umwelt – bewusst machen. Wie können ihnen problematische Produktionsprozesse anschaulich und verständlich aufbereitet und Alternativen aufgezeigt werden? Wie kann es Lehrkräften gelingen, sie für eine ressourcenschonende Mediennutzung zu sensibilisieren, ohne die Medien und ihre Nutzung an sich schlecht zu machen? Schließlich ist es durchaus sinnvoll, sie für eine aktive Medienarbeit für mehr Nachhaltigkeit zu begeistern. Ziel ist es, junge Menschen zu befähigen, ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Dazu ist die Förderung eines kritischen Umgangs wichtig und die Anregung einer Peer-to-Peer-Beeinflussung wünschenswert. Mediale Bildung sollte daher als eine Bildung für nachhaltige Entwicklung verstanden werden und ein Bewusstsein für ein politisches und gesellschaftliches Engagement fördern.

Durchführende:

  • Dirk Uhlig, FSF
  • Brigitte Zeitlmann, FSF
  • Christian Kitter, FSF
  • Moderation:
    Jenny Schneider,
    FSF

Eine Kurz-Vita zu allen Beteiligten finden Sie auf der Personen-Seite.

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